Vermögensbildung mit einer Liquiditätsumlage

Vermögensbildung mit einer Liquiditätsumlage

Was passiert, wenn von dem persönlichen Girokonto, auf welches die Liquiditätsumlage eingezahlt wird (LU-Konto), ansonsten kein weiteres Geld eingezahlt , oder abgehoben wird?

Wenn täglich 1% der durchschnittlichen Liquidität* als Grundeinkommen auf das Konto eingeht und täglich 1% des Kontostandes abgebucht wird, tendieren alle LU-Kontostände zum Durchschnitt*.

Wer bei einem Kontostand von 0€ startet (Grafik 1; A) , hat nach einen halben Jahr ein Guthaben, welches etwa 84% des Durchschnitts* entspricht. Wer mit dem doppelten Durchschnitt* (Grafik 1; C) als Guthaben beginnt, hat nach dem gleichen Zeitraum noch ein Guthaben in Höhe von etwa 116%.

Nach zwei Jahren liegen beide Konten bei fast genau 100%. Ein Grundeinkommen-Konto das mit 100% gestartet ist (Grafik 1; B), bleibt immer auf 100%.

Grafik 1

Sparen

Um die Zahlungen durch die Liquiditätsumlage zu reduzieren, kann man u.a. Bar- und Giralgeld, welches man aktuell nicht braucht, möglichst langfristig verleihen. Durch die Liquiditätsumlage ergibt sich eine marktgerechte Verzinsung.

Legt man die Zahlen aus der Beispielrechnung zugrunde, kann man mit dem Grundeinkommen jeden Monat mindestens 585 € pro Person zurücklegen. Sofern man seinen Lebensunterhalt nicht mit der Liquiditätsumlage bestreitet, sondern z.B. durch Arbeit. Bei einer 0% Verzinsung** hat man so nach fünf Jahren ein Guthaben etwa 35.000,00 €. (Grafik 2; A) Bei einem drei Personenhaushalt läge das gesamte Sparguthaben dementsprechend bei etwa 105.000 €.

Angleichung der Vermögen

Wenn die Wirtschaftsleistung schrumpft, sinkt auch die Nachfrage nach Krediten, damit dann auch die Verzinsung**. Durch den konsequenten Schutz unserer Lebensgrundlagen würde in den wirtschaftlich starken Ländern die Wirtschaftsleistung vermutlich sinken. Das geschieht, weil der enorme Verbrauch natürlicher Ressourcen dieser Länder wohl nicht mehr wirtschaftlich wäre.

Angenommen die marktgerechte Verzinsung** würde dann bei -5%/a liegen. Mit dem Ansparen des Grundeinkommens hätte man in dem Fall in fünf Jahren ein Guthaben von fast 30.000,00 €/C (Grafik 2; B).

 

Grafik 2

Wer jedoch 1 Million Euro langfristig verliehen hat, wird bei einer Verzinsung von -5% pro Jahr nach fünf Jahren noch knapp 774.000,00 € /C übrig haben. Trotz Ansparen des Grundeinkommens.

Da die Guthaben der einen, die Schulden der anderen sind, wird bei einer Verzinsung von -5% pro Jahr die Gesamtverschuldung aller Marktteilnehmer in fünf Jahren um etwa 30% zurückgehen.

Bei solch niedrigen Zinsen ist der Kauf, oder die Sanierung von selbstgenutztem Wohneigentum sinnvoll. Dadurch kann sich auch die Vermögensverteilung im Immobilienbereich annähern.

Mit einer existenzsichernden Liquiditätsumlage und einer Bodenwertsteuer, die zumindest die Lohn- und Einkommensteuer ersetzt, wird die reine Existenzsicherung und der Finanzierung öffentlichen Haushalte, von der Erwerbsarbeit entkoppelt. So kommt es bei einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung kaum zu bedrohlichen Situationen.

Fazit

Mit der Umsetzung der vier Einsichten ist es egal ob die Wirtschaft wächst oder schrumpft. Bezogen auf dem Median, werden die privaten Geld- und Immobilienvermögen wachsen, weil es zu einer Angleichung der Vermögen kommen wird. Das gilt gleichermaßen für wirtschaftlich starke und schwache Länder, welche die Reformen durchführen.

 

* Summe von Bar-, Giral- und Tagesgeld geteilt durch Einwohner des Währungsraums. Das Entspricht 29.448,91€/C in der Eurozone (Stand Juli 2024)

** Gemeint ist der Zinssatz für langfristig verliehenes Geld an einen verlässlichen Schuldner. Das wären dann die Kreditinstitute, die öffentliche Hand und Privatpersonen die gute Sicherheiten bieten, z.B. Immobilien.

By |2024-12-02T19:01:59+01:00Dezember 2nd, 2024|BLOG, TEASER|0 Comments

Die Einführung der Reformen

Die Einführung der Reformen

Die Umsetzung der vier Einsichten wird eine ganze Menge Veränderungen mit sich bringen. Allerdings werden mit großer Wahrscheinlichkeit ohnehin große Veränderungen auf uns zukommen. Either by design or by disaster. Politik die den Leuten verspricht, dass sie weiter leben können wie bisher, ist nicht ehrlich.

Es wichtig den Leuten zu sagen, was mit diesen Reformen auf sie zu kommt. Nämlich, dass viele sich umstellen werden müssen. Dass man sich aber das Lebensnotwendige immer leisten kann. Wenn man einigermaßen flexibel ist, wird man dann auch immer fair bezahlte Arbeit finden.

Um den Marktteilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen, ist eine schrittweise Einführung der vier Einsichten sinnvoll. Die Bodenwertsteuer würde nach einem genauen Plan angehoben und ersetzt dann die jetzige Grundsteuer und einen immer größeren Teil der Lohn- und Einkommensteuer.

Ähnlich kann es bei der Liquiditätsumlage laufen. Das so generierte Grundeinkommen, ersetzt dann immer mehr der jetzigen Sozialleistungen und entlastet so die öffentlichen Haushalte. Natürlich wäre dann das Grundeinkommen zumindest am Anfang nicht existenzsichernd.

Die schrittweise Einführung ermöglicht es auch, die Entwicklung zu beobachten. So kann man gegebenenfalls nachjustieren, oder sogar das Projekt stoppen, wenn negative Entwicklungen überwiegen.

Da mit der Umsetzung der vier Einsichten leistungslose Vermögenseinkommen, die sogenannten ökonomischen Renten, sinken werden, ist mit starkem Widerstand von den Vermögensverwaltern bei Banken, Fonds, Aktiengesellschaften, etc. zu rechnen. Es ist ihr Job dagegen zu sein, da es ihre Aufgabe ist, Gewinne für ihre Anleger zu generieren. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn die Maßnahmen kritisiert werden.

Daher muss vorher klar sein, welche Entwicklungen man erwarten kann. Man sollte z.B. nicht so sehr auf die Entwicklung des Bruttoeinlandprodukts BIP achten. Aussagekräftiger ist es zu beobachten, ob sich die negativen Entwicklungen ergeben, die befürchtet werden, wenn das BIP nicht wächst.

Nachfolgend ein paar Punkte, an denen der Erfolg der Maßnahmen gemessen werden kann:

1.Versorgungssicherheit in systemrelevanten Bereichen wie Ernährung, Wohnen, Gesundheit ist gewährleistet.

2. Die Gesamtverschuldung (Private Wirtschaft, öffentliche Haushalte, private Haushalte) sollte nicht steigen (Bezogen auf wirtschaftlich starke Länder)

3. Die steuerfinanzierten Sozialausgaben sollten in der Summe sinken.

4.  Für die Mehrheit der privaten Haushalte sollten die Geld- und Immobilienvermögen größer werden.

5. Die Liquiditätsumlage muss so hoch sein das sie mögliche Teuerungen für lebensnotwendige Waren und Dienstleistungen kompensiert.

6. Die Qualität der Infrastruktur sollte besser, oder zumindest nicht schlechter werden. Sie soll möglichst reibungslos ihren Zweck erfüllen.

7. Es gibt einen Bürokratieabbau. Das gilt besonders für die Bereiche Steuer und Soziales. Aber auch die grundlegenden Maßnahmen zum Schutz unsere Lebensgrundlagen bedeuten, dass viele kleinteiligeRegelungen nicht mehr gebraucht werden. Mit einem wirkungsvollen Emissionshandel kann man z.B. auf die meisten Gesetze zur Energieeinsparung verzichten.

By |2024-11-18T07:16:47+01:00November 18th, 2024|BLOG, TEASER|0 Comments

Trotz Grundeinkommen, wäre es möglich weniger für leistungslose Einkommen aus zugegeben

Trotz Grundeinkommen, wäre es möglich weniger für leistungslose Einkommen aus zugegeben

Die Entlastung ergibt sich, weil durch die Umsetzung der vier Einsichten die Einnahmen aus Vermögensgewinnen sinken werden. Wie das?

Durch die Bodenwertsteuer sinken die Einkommen aus der Bodenrente, weil sich das Angebot an Wohnraum vergrößert und der Anteil der selbstgenutzten Immobilien steigt. Die bisherigen Mieter werden so entlastet und können Vermögen aufbauen.

Allein im Immobilensektor ist eine Entlastung von mehr als 400 Mrd €/a möglich

Das gesamte Immobilienvermögen in Deutschland wird mit etwa 19 Billionen €  angegeben. Dreiviertel davon gehört dem reichsten Fünftel der Bevölkerung. Nettomieteinnahmen sollten mindesten drei Prozent des Vermögenswertes einbringen. Daher kann man davon ausgehen, dass dem reichsten 20% mindestens 400 Milliarden € pro Jahr zufließen. Entsprechend groß ist die mögliche Entlastung die sich dann ergibt.

Die Liquiditätsumlage sorgt für einen marktgerechten Zins. Das bedeutet das die Guthabenverzinsung auch unter 0% sinken kann, wenn nur eine geringe Nachfrage nach Krediten besteht. Bei einem gesättigten Markt wird die langfristige Verzinsung eines Kredits an einen zuverlässigen Schuldner etwa bei 0% liegen.

So werden nicht nur die privaten Schuldner entlastet, sondern alle Verbraucher. Weil die Zinslasten der beiden größten Schuldner, die private Wirtschaft und an zweiter Stelle die öffentliche Hand, letztendlich vom Endverbraucher gezahlt werden.

Mehr als die Hälfte des deutschen Aktienvermögens gehören 141 Familien

Auch die Einnahmen aus Dividenden werden geringer ausfallen. Zum einem weil sich die Dividenden an den möglichen Zinsgewinnen für eine Geldanlage orientieren. Zum anderen weil es sich ein Aktienunternehmen dann nicht mehr leisten kann, Dividenden und hohe Boni an die Manager auszuzahlen und gleichzeitig bei den Löhnen für die Beschäftigen zu sparen. Durch das Grundeinkommen droht den Unternehmen dann, dass ihnen die Mitarbeiter weglaufen.

Durch die Maßnahmen werden also vor allem diejenigen verlieren, die über sehr große Vermögenseinkommen verfügen. Aufgrund der sehr ungleichen Vermögensverteilung betrifft das vor allem das reichste eine Prozent.

Es gewinnt wer arbeitet und/oder bescheiden lebt

Da alle Vermögensgewinne letzendlich von den Endverbrauchern (also wir alle) finanziert werden, gewinnen vor allem Erwerbstätige und Leute mit einem bescheidenen Lebensstil durch die Umsetzung der vier Einsichten. Ob man dann zu den Gewinnern oder Verlierern gehört, kann jeder leicht selber überschlagen, indem man das Grundeinkommen ins Verhältnis zu seinen jetzigen Vermögensgewinnen setzt.

Wenn man, wie in der Beispielrechnung, das Nettogrundeinkommen 22,50 € pro Tag beträgt heißt das, dass man erst ab einem Vermögensgewinn von mehr als 8200 €/Jahr Verlust macht, sofern alle Vermögensgewinne (ökonomische Renten) verschwinden würden. Erwerbstätige gewinnen zusätzlich, weil die Lohn- und Einkommenssteuer wegfällt. Das Nettoeinkommen entspricht dann dem Bruttoeinkommen.

By |2024-10-29T08:44:05+01:00August 12th, 2024|BLOG, TEASER|1 Comment

Liquiditätsumlage und Bodenwertsteuer besser als Vermögensteuer?

Liquiditätsumlage und Bodenwertsteuer besser als Vermögensteuer?

Wie bereits erwähnt profitieren von der Umsetzung der vier Einsichten vor allem Erwerbstätige und Menschen mit einem bescheidenen Lebensstil. Anders ausgedrückt Leistungsträger und Menschen mit geringem Einkommen. Das sind die, die auch mit einer Vermögensteuer entlastet werden sollen.

Warum sollen die Maßnahmen besser sein als eine Vermögensteuer? Betrachten wir dazu die vier Einsichten anhand der angeblichen Nachteile, die laut mancher Kritiker mit einer Vermögensteuer drohen:

1. Vermögensteuer erhöht den bürokratischen Aufwand

Die Liquiditätsumlage (LU) wird regelmäßig von jedem Konto im Währungsraum, auf Konten der Zentralbank überwiesen. Von dort wird das Geld gleichmäßig auf die persönlichen Konten aller Einwohner im Währungsraum verteilt. Dieser Vorgang läuft automatisiert, dementsprechend ist der Verwaltungsbedarf sehr gering.

Da die Liquiditätsumlage teilweise die steuerfinanzierte Sozialleistungen ersetzt, kann in diesem Bereich, je nach Höhe der ausgezahlten Liquiditätsumlage, sehr viel Verwaltungsaufwand eingespart werden. So wird z.B. die Prüfung ob Sozialhilfe genehmigt wird weitgehend überflüssig.

Auch der Einzug der Bodenwertsteuer (BWS) kann weitgehend automatisch erfolgen. Wenn die Bodenwertsteuer die Lohn- und Einkommensteuer ersetzt wird auch die Lohn- und Einkommensteuererklärung überflüssig. Damit entfällt auch der Aufwand, der mit der Erstellung und Prüfung der Steuererklärung verbunden ist.

2. Leistungsträger flüchten vor der Vermögensteuer

Warum sollen Leistungsträger ins Ausland flüchten, wenn ihr Einkommen von allen Abgaben befreit ist?

Flüchten werden aber vielleicht Menschen, die ein hohes, nahezu leistungsloses Vermögenseinkommen haben, da mit Liquiditätsumlage und Bodenwertsteuer die Einnahmen aus ökonomischen Renten wie Zins und Bodenrenten sinken werden.

Deren Flucht ist aber weitgehend unbedenklich, da die Flucht nur lohnt wenn die Flüchtlinge jemanden finden, der freiwillig bereit ist ihre Liquiditätsumlage und Bodenwerststeuer Zahlungen zu übernehmen. Wie das?

Man kann seine Liquiditätsumlage Zahlungen reduzieren, wenn man seine Liquidität reduziert, z.B. in dem man sein Euro Guthaben in eine Fremdwährung umtauscht. Dann verfügt jemand anderes über den Euro Betrag, aber an den Einnahmen aus der Liquiditätsumlage ändert sich nichts.

Ähnlich ist es mit der Bodenwertsteuer. Man kann seine Immobilien verkaufen oder vermieten, die Bodenwerststeuer zahlt dann der neue Eigentümer, bzw. der Besitzer. An den gesamten Bodenwerststeuer Einnahmen ändert sich aber erst mal nichts.

Da Steuerflucht mit den genannten Maßnahmen in der Summe nicht mehr möglich ist, werden Steueroasen an Bedeutung verlieren. Auch diesbezüglich internationale Vereinbarungen zu erreichen ist dann nicht nötig.

3. Vermögensteuern widersprechen dem Gleichheitsgrundsatz

Aus diesem Grund wurde nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts die Vermögensteuer seit 1997 in Deutschland nicht mehr eingezogen.

Alle Marktteilnehmer zahlen direkt oder indirekt den gleichen prozentualen Betrag Liquiditätsumlage und Bodenwertsteuer. Sie entsprechen somit dem Gleichheitsgrundsatz.

By |2024-10-30T07:23:23+01:00Juli 16th, 2024|BLOG, TEASER|0 Comments

Gibt es eine optimale Zinshöhe?

Gibt es eine optimale Zinshöhe?

Der optimale Zins sollte marktgerecht sein. Das heißt dass er sich durch das Angebot und die Nachfrage nach Krediten ergibt. Wenn bei einer schrumpfen Wirtschaftsleistung die Nachfrage nach Krediten sinkt, sollte auch die Verzinsung eines Kredits an einen verlässlichen Schuldner in den negativen Bereich sinken können. Die Verzinsung eines Girokontos müsste noch ein paar Prozentpunkte niedriger sein. Da es für die Banken problematisch ist Geld langfristig zu verleihen, wenn sie das Geld von ihren Anlegern nur kurzfristig geliehen bekommen.

Ein marktgerechter Zins wird verhindert durch die Möglichkeit Bargeld zu horten. Bevor ein Anleger akzeptiert, das er weniger Geld zurück bekommt als er verliehen hat, wird er Bargeld horten, oder sein Geld anders anlegen. In der Hoffnung so noch Gewinne zu machen, die mit Zinsen nicht mehr möglich sind.

Wie erreicht man einen marktgerechten Zins und verhindert negative Begleiterscheinungen?

Dazu sind folgende Maßnahmen nötig:

Das Horten von Bargeld muss verhindert werden. Um das zu erreichen sind verschiedene Maßnahmen möglich. Wenn das Horten von Bargeld nicht möglich ist, schafft der Wettbewerb zwischen den Banken einen marktgerechten Zins auch in den negativen Bereich. Die Verzinsung eines Geldguthabens an einen verlässlichen Schuldner entspricht dann etwa dem BIP-Wachstum.

Eine Flucht in andere Anlagen ist, abgesehen vom Boden im weitesten Sinn, unproblematisch, solange die Anleger selbst das Risiko tragen. Eine unfreiwillige Übernahme der Verluste durch Unbeteiligte, wie z.B. die Steuerzahler, darf es nicht geben. Für die Vermögensverwalter wie Banken, Aktiengesellschaften und Fonds bedeutet das, dass Anlageformen entsprechend dem Risiko getrennt werden und die Anleger über die Risiken informiert werden müssen.

Eine Spekulation mit Boden kann durch die Einführung einer Bodenwertsteuer verhindert werden. Mit Ihr kann Bodenrente teilweise abgeschöpft und für die Allgemeinheit verwendet werden. Die abgeschöpfte Bodenrente könnte alle anderen Steuer ersetzen. Daher nannte der amerikanische Bestsellerautor Henry George (1839 – 1897) die Bodenwertsteuer auch „Single-Tax

Zinsstrukturkurven

By |2024-07-09T07:20:25+02:00Mai 8th, 2024|BLOG, TEASER|0 Comments

Machen negative Zinsen arm?

Machen negative Zinsen arm?

Häufig wird behauptet die Null Zins und negativ Zins Politik der Zentralbanken wäre eine Enteignung der Sparer. Ist das tatsächlich so? Dazu folgende Beispielrechnungen:

In den folgenden Grafiken wird die Entwicklung der Geldguthaben von drei Personen über einen Zeitraum von 25 Jahren dargestellt. Am Anfang besitzt Person B mit 100 % ein durchschnittliches Geldguthaben. (In Deutschland entsprach das mindestens 89.100 € pro Person im Jahr 2023). A besitzt 10 % eines durchschnittlichen Guthabens. Person C mit 1000 % ein 10faches Durchschnittsvermögen. Alle drei sparen jedes Jahr 5% des Durchnitts. Außerdem ist in den Grafiken noch die Summe aller drei Guthaben dargestellt. Unterschiedlich ist in den drei Grafiken nur die Verzinsung der Guthaben.

5%Verzinsung

Grafik 1

In der Grafik 1 sind alle Guthaben mit 5 % pro Jahr verzinst. Alle drei, so wie die Summe aller Guthaben wachsen exponentiell. Wie bei allen Mitkopplungen wachsen auch hier die Vermögen umso schneller je größer sie sind. Der Abstand zwischen den niedrigsten und dem höchsten Guthaben hat sich in dem Zeitraum um den Faktor 3,23 vergrößert. Die Ungleichheit hat also zugenommen.

Die Gesamtsumme der drei Guthaben ist in dem Zeitraum beinahe um das Vierfache gewachsen (genau um das 3,83 fache). Ein Geldguthaben stellt den Anspruch auf Auszahlung des Betrags durch den Schuldner dar, das heißt dass auch die Verschuldung um den gleichen Faktor gestiegen ist.

Je kleiner ein persönliches Guthaben ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man es verliert, z.B. weil man es für geplante, oder ungeplante Ausgaben verwendet. In der Realität ist daher die Wahrscheinlichkeit gering, dass Guthaben A über einen so langen Zeitraum wächst, wie hier dargestellt.

0% Verzinsung

Grafik 2

In der Grafik 2 sind alle Guthaben mit 0% pro Jahr verzinst. Alle Guthaben sowie die Summe wachsen linear. Die Summe der gesamten Kreditmenge (Guthaben und Schulden) ist in dem Zeitraum um knapp ein Drittel angewachsen. Die Ungleichheit (Der Abstand zwischen niedrigsten und höchsten Guthaben) hat sich in dem Zeitraum nicht verändert.

Minus 5% Verzinsung

Grafik 3

In Grafik 3 sind alle Guthaben mit – 5 % pro Jahr verzinst. Bei dem durchschnittlichen Guthaben entspricht der Verlust durch die Negativverzinsung dem Ersparten. Das Guthaben bleibt dementsprechend gleich.

Die beiden anderen Guthaben entwickeln sich Richtung des Durchschnitts. Das größte Guthaben schrumpft exponentiell. Anfangs sehr stark und umso langsamer je näher es an den Durchschnitt kommt.

Das kleinste Guthaben wächst, weil der Zugewinn durch das Sparen größer ist, als der Verlust durch die negative Verzinsung.

Die Summe der gesamte Kreditmenge (Guthaben und Schulden) schrumpft um mehr als die Hälfte (genau um 51,6 %).

Die Ungleichheit (Der Abstand zwischen niedrigsten und höchsten Guthaben) ist in dem Zeitraum um mehr als 70 % zurückgegangen.

Fazit

Auch wenn Guthaben nicht verzinst werden, lohnt es sich zu sparen. Mit einer Guthabenverzinsung unter 0% pro Jahr, verliert man umso mehr, je größer das Guthaben ist.

Bei einem unterdurchschnittlichen Guthaben sind die Ersparnisverluste durch den Negativzins nicht maßgeblich für den Vermögensaufbau, da dieser hauptsächlich durch Sparen erfolgt.

In den Berechnungen wurden Zinslasten nicht berücksichtigt. Es ist zu bedenken, dass nicht nur eine verschuldete Privatperson Zinsen zahlt, sondern indirekt jeder Konsument, da der mit Abstand größte Schuldner, die Privatwirtschaft und die öffentliche Hand, als zweitgrößter Schuldner, ihre Zinslasten auf die Endverbraucher umlegen. Je höher die Zinsen, umso höher ist der durchschnittliche Zinsanteil in den Ausgaben. Würde man die persönlichen Zinseinnahmen und Zinsausgaben gegenrechnen, würde sich der hier gezeigte Trend noch verstärken. Je niedriger die Verzinsung umso größer ist der finanzielle Vorteil für unterdurchschnittlich Vermögende.

Da wir eine sehr ungleiche Vermögensverteilung haben würde die Mehrheit (~80% der Bevölkerung verfügen über kein, oder ein unterdurchschnittlich Geldvermögen) von Negativzinsen finanziell profitieren. Von der Angleichung der Vermögensverhältnisse profitieren alle, auch die bisher überdurchschnittlich Vermögenden.

Bezogen auf die Ausgangsfrage kann gesagt werden, dass Risiko arm zu werden, im Sinne von unterdurchschnittlich vermögend, ist mit negativen Zinsen geringer als mit positiven.

 

By |2024-11-03T10:15:34+01:00April 3rd, 2024|BLOG, TEASER|0 Comments

Es gibt kein demographisches Problem,…

Es gibt kein demographisches Problem,…

.aber wir zahlen zu viele Renten.

Weil die Menschen bei uns immer älter werden, können wir es uns nicht mehr leisten allen eine ausreichende Rente zu zahlen. Das scheint ganz klar zu sein. Deshalb fordern Experten  immer wieder eine Anhebung des Rentenalters. Vergleicht man die Zahlen des statistischen Bundesamts von 1970 und 2023 merkt man das an dieser Aussage, etwas nicht stimmen kann.

Obwohl es 1970 eine Vollbeschäftigung gab, die den Namen verdient (weniger als 0,2% Erwerbslose), lag der Anteil der Bevölkerung die einer Erwerbsarbeit nachgingen etwa ein Fünftel unter dem Wert von 2023 (44% zu 54,2%). Der Anteil der Rentner war damals niedriger, aber es gab mehr Kinder und nichtberufstätige Frauen.

Im Durchschnitt arbeitete damals jeder Erwerbstätige zwar deutlich mehr als 2023. Mit der heutigen Produktivität (Preisbereinigt) hätte es aber gereicht wenn alle Erwerbstätigen etwa 20 Stunden pro Woche gearbeitet hätten, um das damalige Bruttoinlandsprodukt zu erwirtschaften.

Warum war damals Geld weniger knapp als heute?

Um 1970 reichte  meist ein Einkommen um eine ganze Familie zu versorgen. Viele Kommunen bauten damals u.a. Schwimmbäder, die in den letzten Jahren wieder geschlossen werden, weil man nicht mal die Betriebskosten aufbringen kann. Wo ist das ganze Geld hingegangen?

Die Ursache liegt vor allem in den sogenannten ökonomische Renten, wie Pacht, Miete, Zins. Diese bewirken eine selbstverstärkende Vermögensverteilung. Je mehr gewinnbringendes Vermögen wie Immobilien oder Geld man besitzt, umso schneller wird man noch reicher.

Die Gesellschaft hat immer mehr geleistet um eine Minderheit unvorstellbar reich zu machen. Es wäre leicht nicht nur Rentner mit allem lebensnotwendigen zu versorgen, sondern alle Menschen, wenn wir dafür sorgen, dass ökonomische Renten nicht mehr zur Vermögenskonzentration führen.

Eine Bodenwertsteuer und eine Liquiditätsumlage wären Instrumente um das zu erreichen.

Um noch eins klar zu machen, es geht hier nicht um Schuld, oder Feindbilder. Ob jemand arm oder reich ist, ist letztendlich immer Zufall. Es sind Systemfehler die beseitigt werden müssen.

By |2024-04-04T18:02:37+02:00April 1st, 2024|BLOG, TEASER|0 Comments

Grundeinkommen und Inflation

Grundeinkommen und Inflation

Ein Argument gegen das Grundeinkommen das häufig genannt wird, ist dass damit eine Inflation ausgelöst würde. Stimmt das?

Richtig ist, dass sich mit der Einführung dieses Grundeinkommens die Preise verschieben werden. Durch den konsequenten Schutz unserer Lebensgrundlagen werden z.B. viele Rohstoffe teurer werden. Durch Angebot und Nachfrage werden auch die Löhne für notwendige Arbeiten, die für die Mehrheit unattraktiv sind, ansteigen. Das gilt z.B. für manche Tätigkeiten in der Pflege, dem Handwerk und der Landwirtschaft.

Aber ist das eine Inflation? Wenn z.B. der Fleischpreis steigt, muss ein Haushalt der sein gesamtes, gleichbleibendes Einkommen ausgibt, entweder weniger Fleisch konsumieren, oder an anderer Stelle Ausgaben einsparen. Das heißt an irgendeiner Stelle sinkt die Nachfrage für ein Produkt.

Das gilt genauso für die Volkswirtschaft. Wenn das Verhältnis von Geldmenge M1 und Umlaufgeschwindigkeit zum Bruttoinlandsprodukt gleich bleibt, kann es deshalb keine Inflation geben.

Durch eine automatische Anpassung der Liquiditätsumlage kann sichergestellt werden, dass immer alle in der Lage sind sich mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen. Die Nachfrage wird dann nur in den Bereichen sinken, die nicht lebensnotwendig sind. Nach einer Weile werden sich die Preise aber weitgehend stabilisiert haben, damit werden auch weitere Erhöhungen des Grundeinkommens unnötig. Trotz der Anpassungen werden fast alle Grundeinkommensbezieher finanziell gewinnen.

Ein Grundeinkommen das gesetzlich so bemessen sein muss, dass es an nahezu jedem Ort existenzsichernd ist, kann jedoch dazu führen das eine Preisspirale im Immobilienbereich in Gang gesetzt wird. Weil dann möglicherweise viele Leute in die coolen Gegend ziehen wollen. Dadurch steigt die Nachfrage nach Wohnraum und so auch die Mieten und Immobilienpreise, zur Freude der Immobilieneigentümer und Immobilienspekulanten. Das macht eine Anpassung des Grundeinkommens nötig und der ganze Prozess kann sich vorsetzen.

Daher ist es besser das Grundeinkommen so zu bemessen, dass es hauptsächlich in Gegenden mit relativ niedrigen Immobilienpreisen existenzsichernd ist. Damit entspannt sich die Lage am Immobilienmarkt. Zumindest übergangsweise kann das Bürgergeld das Grundeinkommen ergänzen, damit mit Einführung der vier Einsichten niemand gezwungen ist aus einer teuren Gegend zu ziehen. Langfristig sollte aber aber das Ziel sein, dass jeder selbst verantwortlich ist einen höheren Lebensstandard abzusichern, als mit dem Grundeinkommen möglich ist. Dazu gehört auch in einer gefragten Gegend zu wohnen.

Eine echte Inflation, also wenn sich das Verhältnis von Geldmenge M1 und Umlaufgeschwindigkeit zum Bruttoinlandsprodukt ändert, kann mit der Liquiditätsumlage wirkungsvoll verhindert werden. Weil die Zentralbank damit ein Instrument bekommt, mit der die Geldmenge sehr genau gesteuert werden kann. Auch weil durch das Grundeinkommen der Warenkorb zur Messung der Preisstabiltät stark reduziert werden kann, was die Messung genauer macht.

By |2024-04-20T12:15:33+02:00Januar 5th, 2024|BLOG, TEASER|0 Comments

Welche Gesetze braucht man dann noch?

Welche Gesetze braucht man dann noch?

In den letzten 18 Jahren meiner Selbstständigkeit gehe ich in „Vorstellungsgespräche“ nicht mit dem Wunsch „Hoffentlich bekomme ich den Auftrag“, sondern mit der mit der Einstellung „Mal sehen ob‘s passt“. Seit dem sind diese Treffen sehr viel angenehmer. Es geht bei den Gesprächen meistens um einen Einsatz bei Auslandsprojekten für mittelständische Unternehmen, über die Dauer von einigen Wochen oder Monaten.

Ob es passt hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Die Bezahlung ist nur einer davon. Die Bezahlung entspricht meistens dem Marktüblichen. Sollte mich ein Auftrag aus irgendeinem Grund besonders interessieren, etwa weil mich die Aufgabe reizt, würde ich auch für wenig Geld arbeiten um einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern zu bekommen. Ein vorgeschriebener Mindestlohn würde hier nur stören.

Manchmal habe ich die Bedingungen nur mündlich mit dem Auftraggebenden besprochen (es gab also keinen schriftlichen Vertrag), das war möglich weil wir uns gegenseitig vertrauten. Hätte der Auftraggeber sich nicht an die Vereinbarung gehalten, hätte ich schlimmstenfalls eine Weile für lau gearbeitet. Ich war bereit das Risiko einzugehen.

Hätte ich das Gefühl der Auftraggeber zieht mich über den Tisch, würde ich die Arbeit sobald wie möglich beenden und im Zweifelsfall nicht wieder für diesen Auftraggeber arbeiten. Das ist aber noch nicht vorgekommen.

Ich kann das machen weil ich genügend Rücklagen habe und deshalb nicht auf den Auftrag angewiesen bin. Mit dem vorgeschlagenen Grundeinkommen könnte fast jeder arbeitsfähige Mensch die Bedingungen für einen Job aushandeln wie ich, sofern man im Zweifelsfall bereit ist eine Weile nur von dem Grundeinkommen zu leben.

Selbstverständlich sind die Bedingungen für jeden anderes. So wird für viele eine dauerhafte, regelmäßige Arbeit eine Bedingung sein. Das gilt für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber.

Wo ist der Unterschied zwischen einer Anstellung und einer Selbstständigkeit wenn das Grundeinkommen wie vorgeschlagen finanziert wird? Welche arbeitsrechtlichen Gesetze braucht man dann noch? Das wird man erst entscheiden können, wenn es soweit ist. Bestimmt werden aber sehr viele Gesetze überflüssig werden. Nicht nur im Arbeits- Steuerrecht. 

By |2023-12-28T15:49:39+01:00Dezember 28th, 2023|BLOG, TEASER|0 Comments

Wer zahlt?

Wer zahlt?

Wie in den beiden vorherigen Blogbeiträgen erklärt, würden fast alle Haushalte die von Erwerbseinkommen leben, von dem Vorschlag profitieren Lohnnebenkosten, sowie Lohn- und Einkommensteuer durch eine Bodenwertsteuer  und eine Liquiditätsumlage zu ersetzen. Aber wer zahlt dann letztendlich?

Das es so gut wie keine Verlierer unter den Privatpersonen gibt, liegt daran, dass alle Marktteilnehmer den gleichen prozentualen Anteil Bodenwertsteuer und Liquiditätsumlage zahlen. Die Unternehmen müssen aber natürlich diese Kosten, wie auch alle anderen auch, auf die Kunden umlegen. Letztendlich zahlen also die Endverbraucher.

Die einzige Möglichkeit Bodenwertsteuer und Liquiditätsumlage komplett zu vermeiden wäre den heimischen Markt zu verlassen. Aber warum sollte ein Unternehmen das tun? Sie müssen zwar Bodenwertsteuer und Liquiditätsumlage zahlen, dafür brauchen sie aber keine Lohnnebenkosten und keine Lohn- & Einkommensteuer zu zahlen. Dadurch könne ebenfalls Kosten für die Buchhaltung gespart werden. Mit dem Grundeinkommen ist die Kaufkraft gut verteilt, was den Standort ebenfalls interessant für viele Unternehmen macht. Durch die Umsetzung von Einsicht 4 wären zudem mit einer Flucht starke Wettbewerbsnachteile verbunden.

Durch diese Maßnahmen kann an vielen Stellen öffentliche Ausgaben eingespart werden. Mit einem Grundeinkommen in der genannten Höhe könnte der größte Teil der aktuellen Bürgergeldzahlungen eingespart werden. Auch die damit verbunden Verwaltung würde zum großem Teil nicht mehr gebraucht. Ebenfalls könnte das Grundeinkommen alle gesetzlichen Rentenzahlungen bis zu der genannten Höhe ersetzen.

Überflüssig würde ebenfalls zumindest der Teil der Finanzverwaltung die für Lohn- und Einkommensteuer zuständig ist. Auch der Teil der Justiz die sich mit Sozialdelikten und Steuerbetrug beschäftigt hätte weniger zu tun. Man könnte so gut wie alle Subventionszahlungen einstellen.

Nachfolgend ein paar Beispiele wie verschiedene Bereiche zur Finanzierung der Liquiditätsumlage beitragen würden. Gerechnet wurde mit dem jeweiligen Umsatz in Deutschland für das Jahr 2022. Einer Liquiditätsumlage in Höhe von 1% Täglich und einem Brutto-Grundeinkommen von 12.045 €/Jahr*Person. Angeben wird die Anzahl der Menschen für die ein Grundeinkommen finanziert wird.

Einzelhandel: 152,4 Tausend

Lidl: 95,3 Tausend

Amazon: 25,5 Tausend

Gastronomie: 52,1 Tausend

Pharmaindustrie: 46,9 Tausend

Ev. & Kath. Kirche: 10,7 Tausend

Selbst kriminelle Einnahmen tragen zur Finanzierung der Liquiditätsumlage bei. Theoretisch würde der illegale Drogenhandel in Deutschland geschätzt 25 Tausend Grundeinkommen finanzieren. Da bei illegalen Geschäften oft Bargeld ververwendet wird, ist wichtig wie das Horten von Bargeld verhindert wird. Spätestens wenn die Einnahmen aber gewaschen auf einem Girokonto landen, wird die Liquiditätsumlage fällig.

By |2024-10-29T08:39:34+01:00September 9th, 2023|BLOG, TEASER|0 Comments