2. Ein ressourcenschonender Lebensstil ist Leistung genug, um die Grundbedürfnisse zu befriedigen.
Der Markt richtet sich nur nach dem Bedarf derjenigen, die dafür bezahlen können. Deshalb wird z.B. artenreiches, fruchtbares Land in Agrarwüsten verwandelt, um Viehfutter und Biotreibstoffe zu produzieren, während gleichzeitig Menschen hungern. Aber das lässt sich ändern. Mit einer Liquiditätsumlage kommt Geld dahin, wo es gebraucht wird, um das Überleben zu sichern.
Wie funktioniert das?
Von allen Girokonten im Währungsraum wird regelmäßig mit der Liquiditätsumlage ein Bruchteil abgezogen. Die Einnahmen werden gleichmäßig unter den Bürgern im Währungsraum verteilt. Würde man z.B. in der Eurozone jeden Tag von allen Bargeldbeständen, sowie allen Giro- und Tagesgeldkonten (Geldmenge M1=10.818 MRD €)* täglich 1 Promille abziehen und diesen Betrag gleichmäßig an die gesamte Bevölkerung der Eurozone (341,925 Mio)* ausschütten, würde jeder Einwohner etwa 960 € pro Monat bekommen. Die Geldmenge M1 ändert sich durch die Liquiditätsumlage nicht. Allerdings wird die EZB die Geldmenge M1 wahrscheinlich stark reduzieren müssen, um eine Inflation zu vermeiden. *(Stand Juni 2023).
Es ist dann die Aufgabe der Zentralbank, das ressourcenbasierte Grundeinkommen mit der Liquiditätsumlage soweit anzuheben, dass das gesamte Grundeinkommen bei einem sehr ressourcenschonenden Lebensstil existenzsichernd ist. Konkret heißt dies, dass Menschen leben können, ohne Erwerbsarbeit leisten zu müssen, sofern sie z.B. nur wenig tierische Produkte konsumieren, Kleidung lange nutzen, wenig beheizten Wohnraum beanspruchen, in einem Ort mit niedrigem Bodenwert (z.B. einer ländlichen Kleinstadt). Die Dinge des täglichen Bedarfs müssen aber fußläufig erreichbar sein, damit man nicht auf ein Fahrzeug angewiesen ist.
Mit dem persönlichen Grundeinkommen GE wird auch die Kranken- und Pflegeversicherung bezahlt. Die Beitragshöhe ist für alle GE Bezieher gleich hoch. Diese Versicherung soll eine ausreichende medizinische Grundversorgung gewährleisten.
Selbstverständlich steht es aber allen Menschen frei, ihren Lebensstandard durch Erwerbsarbeit, oder teilweise Selbstversorgung (z.B. durch Gartenbau) zu erhöhen.
Eine Flucht vor der Liquiditätsumlage durch die Umwandlung von Giralgeld in Bargeld wird von der Zentralbank mit geeigneten Mitteln verhindert. Um dies zu erreichen, bieten sich verschiedene Möglichkeit an. Eine Lösung wäre umlaufgesichertes Bargeld.
Alternativ ist es auch möglich Giralgeld zum alleinigen gesetzlichen Zahlungsmittel zu erklären, sodass alle öffentlichen Zahlungen (Einnahmen/Ausgaben) mit Giralgeld getätigt werden müssen. Bargeld würde dann, wie eine Fremdwährung behandelt und hätte einen freien Wechselkurs zum Giralgeld. Die Giralgeldmenge würde dann, mit dem Ziel Preisstabilität zu gewährleisten, ausschließlich von der Zentralbank gesteuert.
Fast alle öffentlichen Ausgaben, einschließlich des Grundeinkommens, werden mit der Liquiditätsumlage und durch Abgaben auf Ressourcennutzung, sowie Gebühren finanziert. Nettozahler wären die Menschen, welche überdurchschnittlich viele Ressourcen (Natur und Infrastruktur in Form von Wohnraum) beanspruchen, sowie diejenigen, welche über überdurchschnittliche Liquidität (besonders Giralgeld) verfügen.