Gibt es eine optimale Zinshöhe?

Der optimale Zins sollte marktgerecht sein. Das heißt dass er sich durch das Angebot und die Nachfrage nach Krediten ergibt. Wenn bei einer schrumpfen Wirtschaftsleistung die Nachfrage nach Krediten sinkt, sollte auch die Verzinsung eines Kredits an einen verlässlichen Schuldner in den negativen Bereich sinken können. Die Verzinsung eines Girokontos müsste noch ein paar Prozentpunkte niedriger sein. Da es für die Banken problematisch ist Geld langfristig zu verleihen, wenn sie das Geld von ihren Anlegern nur kurzfristig geliehen bekommen.

Ein marktgerechter Zins wird verhindert durch die Möglichkeit Bargeld zu horten. Bevor ein Anleger akzeptiert, das er weniger Geld zurück bekommt als er verliehen hat, wird er Bargeld horten, oder sein Geld anders anlegen. In der Hoffnung so noch Gewinne zu machen, die mit Zinsen nicht mehr möglich sind.

Wie erreicht man einen marktgerechten Zins und verhindert negative Begleiterscheinungen?

Dazu sind folgende Maßnahmen nötig:

Das Horten von Bargeld muss verhindert werden. Um das zu erreichen sind verschiedene Maßnahmen möglich. Wenn das Horten von Bargeld nicht möglich ist, schafft der Wettbewerb zwischen den Banken einen marktgerechten Zins auch in den negativen Bereich. Die Verzinsung eines Geldguthabens an einen verlässlichen Schuldner entspricht dann etwa dem BIP-Wachstum.

Eine Flucht in andere Anlagen ist, abgesehen vom Boden im weitesten Sinn, unproblematisch, solange die Anleger selbst das Risiko tragen. Eine unfreiwillige Übernahme der Verluste durch Unbeteiligte, wie z.B. die Steuerzahler, darf es nicht geben. Für die Vermögensverwalter wie Banken, Aktiengesellschaften und Fonds bedeutet das, dass Anlageformen entsprechend dem Risiko getrennt werden und die Anleger über die Risiken informiert werden müssen.

Eine Spekulation mit Boden kann durch die Einführung einer Bodenwertsteuer verhindert werden. Mit Ihr kann Bodenrente teilweise abgeschöpft und für die Allgemeinheit verwendet werden. Die abgeschöpfte Bodenrente könnte alle anderen Steuer ersetzen. Daher nannte der amerikanische Bestsellerautor Henry George (1839 – 1897) die Bodenwertsteuer auch „Single-Tax

Zinsstrukturkurven