Vermögensbildung mit einer Liquiditätsumlage

Vermögensbildung mit einer Liquiditätsumlage

Was passiert, wenn von dem persönlichen Girokonto, auf welches die Liquiditätsumlage eingezahlt wird (LU-Konto), ansonsten kein weiteres Geld eingezahlt , oder abgehoben wird?

Wenn täglich 1% der durchschnittlichen Liquidität* als Grundeinkommen auf das Konto eingeht und täglich 1% des Kontostandes abgebucht wird, tendieren alle LU-Kontostände zum Durchschnitt*.

Wer bei einem Kontostand von 0€ startet (Grafik 1; A) , hat nach einen halben Jahr ein Guthaben, welches etwa 84% des Durchschnitts* entspricht. Wer mit dem doppelten Durchschnitt* (Grafik 1; C) als Guthaben beginnt, hat nach dem gleichen Zeitraum noch ein Guthaben in Höhe von etwa 116%.

Nach zwei Jahren liegen beide Konten bei fast genau 100%. Ein Grundeinkommen-Konto das mit 100% gestartet ist (Grafik 1; B), bleibt immer auf 100%.

Grafik 1

Sparen

Um die Zahlungen durch die Liquiditätsumlage zu reduzieren, kann man u.a. Bar- und Giralgeld, welches man aktuell nicht braucht, möglichst langfristig verleihen. Durch die Liquiditätsumlage ergibt sich eine marktgerechte Verzinsung.

Legt man die Zahlen aus der Beispielrechnung zugrunde, kann man mit dem Grundeinkommen jeden Monat mindestens 585 € pro Person zurücklegen. Sofern man seinen Lebensunterhalt nicht mit der Liquiditätsumlage bestreitet, sondern z.B. durch Arbeit. Bei einer 0% Verzinsung** hat man so nach fünf Jahren ein Guthaben etwa 35.000,00 €. (Grafik 2; A) Bei einem drei Personenhaushalt läge das gesamte Sparguthaben dementsprechend bei etwa 105.000 €.

Angleichung der Vermögen

Wenn die Wirtschaftsleistung schrumpft, sinkt auch die Nachfrage nach Krediten, damit dann auch die Verzinsung**. Durch den konsequenten Schutz unserer Lebensgrundlagen würde in den wirtschaftlich starken Ländern die Wirtschaftsleistung vermutlich sinken. Das geschieht, weil der enorme Verbrauch natürlicher Ressourcen dieser Länder wohl nicht mehr wirtschaftlich wäre.

Angenommen die marktgerechte Verzinsung** würde dann bei -5%/a liegen. Mit dem Ansparen des Grundeinkommens hätte man in dem Fall in fünf Jahren ein Guthaben von fast 30.000,00 €/C (Grafik 2; B).

 

Grafik 2

Wer jedoch 1 Million Euro langfristig verliehen hat, wird bei einer Verzinsung von -5% pro Jahr nach fünf Jahren noch knapp 774.000,00 € /C übrig haben. Trotz Ansparen des Grundeinkommens.

Da die Guthaben der einen, die Schulden der anderen sind, wird bei einer Verzinsung von -5% pro Jahr die Gesamtverschuldung aller Marktteilnehmer in fünf Jahren um etwa 30% zurückgehen.

Bei solch niedrigen Zinsen ist der Kauf, oder die Sanierung von selbstgenutztem Wohneigentum sinnvoll. Dadurch kann sich auch die Vermögensverteilung im Immobilienbereich annähern.

Mit einer existenzsichernden Liquiditätsumlage und einer Bodenwertsteuer, die zumindest die Lohn- und Einkommensteuer ersetzt, wird die reine Existenzsicherung und der Finanzierung öffentlichen Haushalte, von der Erwerbsarbeit entkoppelt. So kommt es bei einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung kaum zu bedrohlichen Situationen.

Fazit

Mit der Umsetzung der vier Einsichten ist es egal ob die Wirtschaft wächst oder schrumpft. Bezogen auf dem Median, werden die privaten Geld- und Immobilienvermögen wachsen, weil es zu einer Angleichung der Vermögen kommen wird. Das gilt gleichermaßen für wirtschaftlich starke und schwache Länder, welche die Reformen durchführen.

 

* Summe von Bar-, Giral- und Tagesgeld geteilt durch Einwohner des Währungsraums. Das Entspricht 29.448,91€/C in der Eurozone (Stand Juli 2024)

** Gemeint ist der Zinssatz für langfristig verliehenes Geld an einen verlässlichen Schuldner. Das wären dann die Kreditinstitute, die öffentliche Hand und Privatpersonen die gute Sicherheiten bieten, z.B. Immobilien.

By |2025-04-11T06:52:32+02:00Dezember 2nd, 2024|BLOG, TEASER|0 Comments

Die Einführung der Reformen

Die Einführung der Reformen

Die Umsetzung der vier Einsichten wird eine ganze Menge Veränderungen mit sich bringen. Allerdings werden mit großer Wahrscheinlichkeit ohnehin große Veränderungen auf uns zukommen. Either by design or by disaster. Politik die den Leuten verspricht, dass sie weiter leben können wie bisher, ist nicht ehrlich.

Es wichtig den Leuten zu sagen, was mit diesen Reformen auf sie zu kommt. Nämlich, dass viele sich umstellen werden müssen. Dass man sich aber das Lebensnotwendige immer leisten kann. Wenn man einigermaßen flexibel ist, wird man dann auch immer fair bezahlte Arbeit finden.

Um den Marktteilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen, ist eine schrittweise Einführung der vier Einsichten sinnvoll. Die Bodenwertsteuer würde nach einem genauen Plan angehoben und ersetzt dann die jetzige Grundsteuer und einen immer größeren Teil der Lohn- und Einkommensteuer.

Ähnlich kann es bei der Liquiditätsumlage laufen. Das so generierte Grundeinkommen, ersetzt dann immer mehr der jetzigen Sozialleistungen und entlastet so die öffentlichen Haushalte. Natürlich wäre dann das Grundeinkommen zumindest am Anfang nicht existenzsichernd.

Die schrittweise Einführung ermöglicht es auch, die Entwicklung zu beobachten. So kann man gegebenenfalls nachjustieren, oder sogar das Projekt stoppen, wenn negative Entwicklungen überwiegen.

Da mit der Umsetzung der vier Einsichten leistungslose Vermögenseinkommen, die sogenannten ökonomischen Renten, sinken werden, ist mit starkem Widerstand von den Vermögensverwaltern bei Banken, Fonds, Aktiengesellschaften, etc. zu rechnen. Es ist ihr Job dagegen zu sein, da es ihre Aufgabe ist, Gewinne für ihre Anleger zu generieren. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn die Maßnahmen kritisiert werden.

Daher muss vorher klar sein, welche Entwicklungen man erwarten kann. Man sollte z.B. nicht so sehr auf die Entwicklung des Bruttoeinlandprodukts BIP achten. Aussagekräftiger ist es zu beobachten, ob sich die negativen Entwicklungen ergeben, die befürchtet werden, wenn das BIP nicht wächst.

Nachfolgend ein paar Punkte, an denen der Erfolg der Maßnahmen gemessen werden kann:

1.Versorgungssicherheit in systemrelevanten Bereichen wie Ernährung, Wohnen, Gesundheit ist gewährleistet.

2. Die Gesamtverschuldung (Private Wirtschaft, öffentliche Haushalte, private Haushalte) sollte nicht steigen (Bezogen auf wirtschaftlich starke Länder)

3. Die steuerfinanzierten Sozialausgaben sollten in der Summe sinken.

4.  Für die Mehrheit der privaten Haushalte sollten die Geld- und Immobilienvermögen größer werden.

5. Die Liquiditätsumlage muss so hoch sein das sie mögliche Teuerungen für lebensnotwendige Waren und Dienstleistungen kompensiert.

6. Die Qualität der Infrastruktur sollte besser, oder zumindest nicht schlechter werden. Sie soll möglichst reibungslos ihren Zweck erfüllen.

7. Es gibt einen Bürokratieabbau. Das gilt besonders für die Bereiche Steuer und Soziales. Aber auch die grundlegenden Maßnahmen zum Schutz unsere Lebensgrundlagen bedeuten, dass viele kleinteiligeRegelungen nicht mehr gebraucht werden. Mit einem wirkungsvollen Emissionshandel kann man z.B. auf die meisten Gesetze zur Energieeinsparung verzichten.

By |2024-11-18T07:16:47+01:00November 18th, 2024|BLOG, TEASER|0 Comments

Trotz Grundeinkommen, wäre es möglich weniger für leistungslose Einkommen aus zugegeben

Trotz Grundeinkommen, wäre es möglich weniger für leistungslose Einkommen aus zugegeben

Die Entlastung ergibt sich, weil durch die Umsetzung der vier Einsichten die Einnahmen aus Vermögensgewinnen sinken werden. Wie das?

Durch die Bodenwertsteuer sinken die Einkommen aus der Bodenrente, weil sich das Angebot an Wohnraum vergrößert und der Anteil der selbstgenutzten Immobilien steigt. Die bisherigen Mieter werden so entlastet und können Vermögen aufbauen.

Allein im Immobilensektor ist eine Entlastung von mehr als 400 Mrd €/a möglich

Das gesamte Immobilienvermögen in Deutschland wird mit etwa 19 Billionen €  angegeben. Dreiviertel davon gehört dem reichsten Fünftel der Bevölkerung. Nettomieteinnahmen sollten mindesten drei Prozent des Vermögenswertes einbringen. Daher kann man davon ausgehen, dass dem reichsten 20% mindestens 400 Milliarden € pro Jahr zufließen. Entsprechend groß ist die mögliche Entlastung die sich dann ergibt.

Die Liquiditätsumlage sorgt für einen marktgerechten Zins. Das bedeutet das die Guthabenverzinsung auch unter 0% sinken kann, wenn nur eine geringe Nachfrage nach Krediten besteht. Bei einem gesättigten Markt wird die langfristige Verzinsung eines Kredits an einen zuverlässigen Schuldner etwa bei 0% liegen.

So werden nicht nur die privaten Schuldner entlastet, sondern alle Verbraucher. Weil die Zinslasten der beiden größten Schuldner, die private Wirtschaft und an zweiter Stelle die öffentliche Hand, letztendlich vom Endverbraucher gezahlt werden.

Mehr als die Hälfte des deutschen Aktienvermögens gehören 141 Familien

Auch die Einnahmen aus Dividenden werden geringer ausfallen. Zum einem weil sich die Dividenden an den möglichen Zinsgewinnen für eine Geldanlage orientieren. Zum anderen weil es sich ein Aktienunternehmen dann nicht mehr leisten kann, Dividenden und hohe Boni an die Manager auszuzahlen und gleichzeitig bei den Löhnen für die Beschäftigen zu sparen. Durch das Grundeinkommen droht den Unternehmen dann, dass ihnen die Mitarbeiter weglaufen.

Durch die Maßnahmen werden also vor allem diejenigen verlieren, die über sehr große Vermögenseinkommen verfügen. Aufgrund der sehr ungleichen Vermögensverteilung betrifft das vor allem das reichste eine Prozent.

Es gewinnt wer arbeitet und/oder bescheiden lebt

Da alle Vermögensgewinne letzendlich von den Endverbrauchern (also wir alle) finanziert werden, gewinnen vor allem Erwerbstätige und Leute mit einem bescheidenen Lebensstil durch die Umsetzung der vier Einsichten. Ob man dann zu den Gewinnern oder Verlierern gehört, kann jeder leicht selber überschlagen, indem man das Grundeinkommen ins Verhältnis zu seinen jetzigen Vermögensgewinnen setzt.

Wenn man, wie in der Beispielrechnung, das Nettogrundeinkommen 22,50 € pro Tag beträgt heißt das, dass man erst ab einem Vermögensgewinn von mehr als 8200 €/Jahr Verlust macht, sofern alle Vermögensgewinne (ökonomische Renten) verschwinden würden. Erwerbstätige gewinnen zusätzlich, weil die Lohn- und Einkommenssteuer wegfällt. Das Nettoeinkommen entspricht dann dem Bruttoeinkommen.

By |2024-12-13T11:58:01+01:00August 12th, 2024|BLOG, TEASER|1 Comment

Es gibt kein demographisches Problem,…

Es gibt kein demographisches Problem,…

.aber wir zahlen zu viele Renten.

Weil die Menschen bei uns immer älter werden, können wir es uns nicht mehr leisten allen eine ausreichende Rente zu zahlen. Das scheint ganz klar zu sein. Deshalb fordern Experten  immer wieder eine Anhebung des Rentenalters. Vergleicht man die Zahlen des statistischen Bundesamts von 1970 und 2023 merkt man das an dieser Aussage, etwas nicht stimmen kann.

Obwohl es 1970 eine Vollbeschäftigung gab, die den Namen verdient (weniger als 0,2% Erwerbslose), lag der Anteil der Bevölkerung die einer Erwerbsarbeit nachgingen etwa ein Fünftel unter dem Wert von 2023 (44% zu 54,2%). Der Anteil der Rentner war damals niedriger, aber es gab mehr Kinder und nichtberufstätige Frauen.

Im Durchschnitt arbeitete damals jeder Erwerbstätige zwar deutlich mehr als 2023. Mit der heutigen Produktivität (Preisbereinigt) hätte es aber gereicht wenn alle Erwerbstätigen etwa 20 Stunden pro Woche gearbeitet hätten, um das damalige Bruttoinlandsprodukt zu erwirtschaften.

Warum war damals Geld weniger knapp als heute?

Um 1970 reichte  meist ein Einkommen um eine ganze Familie zu versorgen. Viele Kommunen bauten damals u.a. Schwimmbäder, die in den letzten Jahren wieder geschlossen werden, weil man nicht mal die Betriebskosten aufbringen kann. Wo ist das ganze Geld hingegangen?

Die Ursache liegt vor allem in den sogenannten ökonomische Renten, wie Pacht, Miete, Zins. Diese bewirken eine selbstverstärkende Vermögensverteilung. Je mehr gewinnbringendes Vermögen wie Immobilien oder Geld man besitzt, umso schneller wird man noch reicher.

Die Gesellschaft hat immer mehr geleistet um eine Minderheit unvorstellbar reich zu machen. Es wäre leicht nicht nur Rentner mit allem lebensnotwendigen zu versorgen, sondern alle Menschen, wenn wir dafür sorgen, dass ökonomische Renten nicht mehr zur Vermögenskonzentration führen.

Eine Bodenwertsteuer und eine Liquiditätsumlage wären Instrumente um das zu erreichen.

Um noch eins klar zu machen, es geht hier nicht um Schuld, oder Feindbilder. Ob jemand arm oder reich ist, ist letztendlich immer Zufall. Es sind Systemfehler die beseitigt werden müssen.

By |2024-04-04T18:02:37+02:00April 1st, 2024|BLOG, TEASER|0 Comments

Grundeinkommen und Inflation

Grundeinkommen und Inflation

Ein Argument gegen das Grundeinkommen das häufig genannt wird, ist dass damit eine Inflation ausgelöst würde. Stimmt das?

Richtig ist, dass sich mit der Einführung dieses Grundeinkommens die Preise verschieben werden. Durch den konsequenten Schutz unserer Lebensgrundlagen werden z.B. viele Rohstoffe teurer werden. Durch Angebot und Nachfrage werden auch die Löhne für notwendige Arbeiten, die für die Mehrheit unattraktiv sind, ansteigen. Das gilt z.B. für manche Tätigkeiten in der Pflege, dem Handwerk und der Landwirtschaft.

Aber ist das eine Inflation? Wenn z.B. der Fleischpreis steigt, muss ein Haushalt der sein gesamtes, gleichbleibendes Einkommen ausgibt, entweder weniger Fleisch konsumieren, oder an anderer Stelle Ausgaben einsparen. Das heißt an irgendeiner Stelle sinkt die Nachfrage für ein Produkt.

Das gilt genauso für die Volkswirtschaft. Wenn das Verhältnis von Geldmenge M1 und Umlaufgeschwindigkeit zum Bruttoinlandsprodukt gleich bleibt, kann es deshalb keine Inflation geben.

Durch eine automatische Anpassung der Liquiditätsumlage kann sichergestellt werden, dass immer alle in der Lage sind sich mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen. Die Nachfrage wird dann nur in den Bereichen sinken, die nicht lebensnotwendig sind. Nach einer Weile werden sich die Preise aber weitgehend stabilisiert haben, damit werden auch weitere Erhöhungen des Grundeinkommens unnötig. Trotz der Anpassungen werden fast alle Grundeinkommensbezieher finanziell gewinnen.

Ein Grundeinkommen das gesetzlich so bemessen sein muss, dass es an nahezu jedem Ort existenzsichernd ist, kann jedoch dazu führen das eine Preisspirale im Immobilienbereich in Gang gesetzt wird. Weil dann möglicherweise viele Leute in die coolen Gegend ziehen wollen. Dadurch steigt die Nachfrage nach Wohnraum und so auch die Mieten und Immobilienpreise, zur Freude der Immobilieneigentümer und Immobilienspekulanten. Das macht eine Anpassung des Grundeinkommens nötig und der ganze Prozess kann sich vorsetzen.

Daher ist es besser das Grundeinkommen so zu bemessen, dass es hauptsächlich in Gegenden mit relativ niedrigen Immobilienpreisen existenzsichernd ist. Damit entspannt sich die Lage am Immobilienmarkt. Zumindest übergangsweise kann das Bürgergeld das Grundeinkommen ergänzen, damit mit Einführung der vier Einsichten niemand gezwungen ist aus einer teuren Gegend zu ziehen. Langfristig sollte aber aber das Ziel sein, dass jeder selbst verantwortlich ist einen höheren Lebensstandard abzusichern, als mit dem Grundeinkommen möglich ist. Dazu gehört auch in einer gefragten Gegend zu wohnen.

Eine echte Inflation, also wenn sich das Verhältnis von Geldmenge M1 und Umlaufgeschwindigkeit zum Bruttoinlandsprodukt ändert, kann mit der Liquiditätsumlage wirkungsvoll verhindert werden. Weil die Zentralbank damit ein Instrument bekommt, mit der die Geldmenge sehr genau gesteuert werden kann. Auch weil durch das Grundeinkommen der Warenkorb zur Messung der Preisstabiltät stark reduziert werden kann, was die Messung genauer macht.

By |2024-04-20T12:15:33+02:00Januar 5th, 2024|BLOG, TEASER|0 Comments

Welche Gesetze braucht man dann noch?

Welche Gesetze braucht man dann noch?

In den letzten 18 Jahren meiner Selbstständigkeit gehe ich in „Vorstellungsgespräche“ nicht mit dem Wunsch „Hoffentlich bekomme ich den Auftrag“, sondern mit der mit der Einstellung „Mal sehen ob‘s passt“. Seit dem sind diese Treffen sehr viel angenehmer. Es geht bei den Gesprächen meistens um einen Einsatz bei Auslandsprojekten für mittelständische Unternehmen, über die Dauer von einigen Wochen oder Monaten.

Ob es passt hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Die Bezahlung ist nur einer davon. Die Bezahlung entspricht meistens dem Marktüblichen. Sollte mich ein Auftrag aus irgendeinem Grund besonders interessieren, etwa weil mich die Aufgabe reizt, würde ich auch für wenig Geld arbeiten um einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern zu bekommen. Ein vorgeschriebener Mindestlohn würde hier nur stören.

Manchmal habe ich die Bedingungen nur mündlich mit dem Auftraggebenden besprochen (es gab also keinen schriftlichen Vertrag), das war möglich weil wir uns gegenseitig vertrauten. Hätte der Auftraggeber sich nicht an die Vereinbarung gehalten, hätte ich schlimmstenfalls eine Weile für lau gearbeitet. Ich war bereit das Risiko einzugehen.

Hätte ich das Gefühl der Auftraggeber zieht mich über den Tisch, würde ich die Arbeit sobald wie möglich beenden und im Zweifelsfall nicht wieder für diesen Auftraggeber arbeiten. Das ist aber noch nicht vorgekommen.

Ich kann das machen weil ich genügend Rücklagen habe und deshalb nicht auf den Auftrag angewiesen bin. Mit dem vorgeschlagenen Grundeinkommen könnte fast jeder arbeitsfähige Mensch die Bedingungen für einen Job aushandeln wie ich, sofern man im Zweifelsfall bereit ist eine Weile nur von dem Grundeinkommen zu leben.

Selbstverständlich sind die Bedingungen für jeden anderes. So wird für viele eine dauerhafte, regelmäßige Arbeit eine Bedingung sein. Das gilt für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber.

Wo ist der Unterschied zwischen einer Anstellung und einer Selbstständigkeit wenn das Grundeinkommen wie vorgeschlagen finanziert wird? Welche arbeitsrechtlichen Gesetze braucht man dann noch? Das wird man erst entscheiden können, wenn es soweit ist. Bestimmt werden aber sehr viele Gesetze überflüssig werden. Nicht nur im Arbeits- Steuerrecht. 

By |2023-12-28T15:49:39+01:00Dezember 28th, 2023|BLOG, TEASER|0 Comments

Wer zahlt?

Wer zahlt?

Wie in den beiden vorherigen Blogbeiträgen erklärt, würden fast alle Haushalte von dem Vorschlag profitieren Lohnnebenkosten, sowie Lohn- und Einkommensteuer durch eine Bodenwertsteuer  und eine Liquiditätsumlage zu ersetzen. Aber wer zahlt dann letztendlich?

Liquiditätsumlage

Nettozahler* der Liquiditätsumlage sind erst mal die Marktteilnehmer, die täglich im Durchschnitt mehr Bar-, Giral-, und Tagesgeld halten als der pro Kopf Durchschnitt im Währungsraum.

Bezogen auf die Eurozone wären das mehr als 30 Tausend € pro Einwohner.

Pro Kopf Geldmenge M1 Eurozone

= Geldmenge M1 : Einwohner Eurozone

= 10.398.104 Mio € : 341,925 Mio Einwohner

= 30.410 €/Einwohner

Wenn, wie im Blogbeitrag „So gut wie keine Verlierer“ beschrieben, die Geldmenge M1 von der EZB auf ein Zehntel reduziert würde, wäre das immer noch mehr als 3.000 €/Einwohner.

Mit einem durchschnittlichen täglichen Girokontostand von mehr als 3.000 € pro Person, sollten fast alle privaten Haushalte der Eurozone in der Lage sein ihre privaten Ausgaben zu zahlen.

Nettozahler wären dann die Marktteilnehmer denen ständig Geld (Liquidität) zufließt. Das wären vor allem erfolgreiche Unternehmen. Diese würden die Belastung durch die Liquiditätsumlage, wie alle Kosten, auf ihre Produkte umlegen.

So würden letztendlich die Endverbraucher die gesamte Liquiditätsumlage zahlen. Also wir alle. Das bedeutet Nettozahler wären schließlich die, die im Währungsraum überdurchschnittlich konsumieren.

In der Eurozone wären das die Einwohner, die mehr als 42.000 € Konsumausgaben pro Jahr haben.

Pro Kopf BIP Eurozone

= Bruttoinlandsprodukt : Einwohner

= 14.380.000 Mio : 341,925 Mio Einwohner

= 42.056 €/c*a

Ein Single müsste entsprechend jeden Tag durchschnittlich mehr als 118 € für Konsum ausgeben, um zu den Nettozahlern der Liquiditätsumlage zu gehören. Eine dreiköpfige Familie mehr als 354 € pro Tag. Also muss ihr Einkommen mindesten 10.700 € pro Monat betragen.

Bodenwertsteuer

Die Bodenwertsteuer zahlt der Eigentümer eines Grundstücks entsprechend ihres Wertes und unabhängig von der Bebauung.

Beispiel:

Für ein 1000 m² großes Grundstück in einer Großstadt mit einem Bodenrichtwert von 1000 €/m² und einer Bodenwertsteuer von 5 % pro Jahr müsste der Eigentümer 50.000 € pro Jahr zahlen.

1000 m² x 1000 €/m² x 5 %/a : 100% = 50.000 € Bodenwertsteuer / Jahr

Diesen Betrag kann er auf die Mieter oder Pächter des Grundstücks umlegen. So zahlt letztendlich der Nutzer des Bodens. Wenn auf dem Grundstück z.B. ein sechsstöckiges Mehrfamilienhaus steht, in dem zwölf Mietparteien in zwölf gleichen Wohnungen wohnen, zahlt jede Mietpartei 4.167 € pro Jahr an Bodenwertsteuer.

50.000 €/a : 12 Mietparteien = 4.167 €/a *Mietpartei

Um heraus zu finden ob man mit der Bodenwertsteuer finanziell gewinnt oder verliert, muss man diese mit dem aktuellen Zahlungen für Lohn- oder Einkommensteuer ins Verhältnis setzen, da diese dann durch die Bodenwertsteuer ersetzt wird. Zusätzlich erhöht sich das Haushaltseinkommen durch die Liquiditätsumlage, entsprechend der Beispielrechnung „Brutto = Netto“ um 8.212,50 € pro Person und Jahr.

Im Blogbeitrag „So gut wie keine Verlierer“ gibt es einige Beispielrechnungen dazu.

Da die Bodenwertsteuer vom Eigentümer auch gezahlt werden muss, wenn ein Grundstück nicht oder kaum genutzt wird, wird der Eigentümer dieses Grundstück vermieten oder verpachten, damit er die Bodenwertsteuer auf die Nutzer umlegen kann. So vergrößert sich das Angebot an nutzbaren Boden, was zu günstigeren Immobilienpreisen führt.

Die Bodenwertsteuer welche die Unternehmen zahlen, legen diese natürlich ebenfalls auf die Preise ihrer Produkte um. Auch hier zahlen dann die Endverbraucher die Bodenwertsteuer, entsprechend wie viel Boden (Bodenwert) sie indirekt Beanspruchen.

Da die Erzeugung von 1 Kg Rindfleisch mindestens 50mal soviel Boden beansprucht wie 1 Kg Kartoffeln, wird z.B. Rindfleisch dann deutlich teurer werden.

Das bedeutet, je größer die persönliche Beanspruchung von Boden**, umso größer die Belastung durch die Bodenwertsteuer für den einzeln Endverbraucher. Auch das hängt stark vom Konsum ab.

Fazit

Nettozahler des Vorschlags „Brutto = Netto“ wäre das reichste Zehntel der Bevölkerung, da nur diese Bevölkerungsgruppe finaziell dauerhaft in der Lage ist überdurchschnittlich zu konsumieren. Den Löwenteil würde jedoch das reichste 1% der Gesamtbevölkerung tragen. Das wäre der Fall weil, dieses reichste 1% durch seinen extremen Konsum maßgeblich für die Übernutzung unserer Lebensgrundlagen verantwortlich sind. So ist z.B. das reichste eine Prozent der Weltbevölkerung für doppelt so viel Klimaschädliche Gase verantwortlich, wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.

Würde das reichste eine Prozent ihren Lebensstandard reduzieren, sagen wir z.B. auf den aktuellen Durchschnitt der reichsten 20% der Bevölkerung, müsste sich der Rest der Bevölkerung kaum einschränken um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten.

Die Einnahmen aus der Bodenwertsteuer und der Liquiditätsumlage würden sich dadurch kaum ändern, da sich der gesamte Bodenwert und die Geldmenge M1, welche die Grundlage für die Abgaben sind, nur geringfügig ändern würden.

Jedoch würde der Anteil der Nettozahler größer werden, weil die Einkommen der Menschen steigen würden.

 

* Nettozahler bedeutet, dass ein Einwohner/Haushalt mehr Liquiditätsumlage zahlt, als er durch sie zurückbekommt.

** Gemeint ist der Boden im weitesten Sinn. Also alle knappen natürlichen Ressourcen. Also auch Bodenschätze, Luft als Speicher für schädliche Gase, Wasser.

 

By |2025-03-16T10:52:53+01:00September 9th, 2023|BLOG, TEASER|0 Comments

Brutto = Netto

Brutto = Netto

 

Mit der Umsetzung der vier Einsichten bleibt für fast alle mehr Geld übrig. Am meisten jedoch bei denen mit einem ressourcenschonenden Lebensstil.

 

Eine Bodenwertsteuer in Höhe von etwa 5% kann die komplette Lohn- und Einkommenssteuer in Deutschland ersetzen.

 

A.Bodenwert : 5.453,7 Mrd €

 

B. Lohn- und Einkommenssteuer 2021: 291 Mrd €

 

Höhe Bodenwertsteuer statt Lohn- und Einkommensteuer = B / A = 5,3%Jahr

 

Gleichzeitig wird ein existenzsicherndes Grundeinkommen an alle Einwohner ausgezahlt. Finanziert wird dieses mit einer täglichen Liquiditätsumlage in Höhe von wenigen Promille. Eine Kranken-, und Pflegeversicherung wird ebenfalls mit dem Grundeinkommen bezahlt.

 

Beispiel:

 

Höhe Grundeinkommen = 22,5 €Tag * + 10,5 € KV /Tag ** = 33 €/Tag.

 

Gesamter Täglicher Finanzbedarf für das Grundeinkommen = 33 €/C*Tag x 0,0844 Mrd Einwohner D = 2,785 Mrd €/Tag.

 

Höhe Liquiditätsumlage = 2,785 Mrd €/Tag x 100% : 2752.4 Mrd €M1D = 0,1 %/Tag

 

Verbunden mit einer stärkeren Eigenverantwortung für die Altersabsicherung, ist dann Erwerbsarbeit von allen Steuern und Abgaben befreit. Das Bruttoeinkommen entspricht dem Nettoeinkommen. Eine Steuerflucht durch Schwarzarbeit ist nicht mehr möglich. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten dann völlig frei die Bedingungen der Zusammenarbeit aushandeln.

 

Die Möglichkeit Bürgergeld zu beantragen kann weiter bestehen bleiben. Das Grundeinkommen ersetzt dann einen Teil des Bürgergelds. Das heißt wer z.B. in München wohnen bleiben will, und mit dem Grundeinkommen nicht auskommt, kann Bürgergeld beantragen. Wird der Antrag genehmigt, ergibt Grundeinkommen plus Bürgergeld  den Betrag den der Antragsteller auch jetzt bekommen würde. Auch die mit dem Bürgergeld verbunden Auflagen bleiben die gleichen.

 

Wer jedoch auf das Bürgergeld verzichtet und z.B. nach Plauen umzieht, oder dort bleibt, kann mit 200€ monatlich in 15 Jahren eine Immobilie im Wert von 36.000€ bezahlen. Für den Preis gibt es aktuell etliche Angebote. Mit dem Grundeinkommen hat man ein sicheres Einkommen und die Wohnung dient als Sicherheit. Durch die Liquiditätsumlage sollten die Kreditzinsen für Immobilien dauerhaft niedrig sein. Natürlich kann man auch Geld dazu verdienen, soviel man möchte.
Sollten das viele machen wird es zu Wertsteigerungen für Immobilien in Plauen kommen, die Eigentümer können sich dann freuen. Gleichzeitig sollten die Immobilienpreise in München runtergehen, was nicht nur die dortigen Mieter freut, sondern auch die Steuerzahler, die für die verbliebenen Bürgergeldempfänger zahlen.

 

Es gibt natürlich auch jede Menge andere Alternativen die man mit dem Grundeinkommen realisieren kann. Etwa mit der Familie, oder Freunden eine größere Wohnung/Haus zu kaufen. Oder zeitweise ganz auf einen festen Wohnsitz zu verzichten und z.B. mit Fahrrad durch die Welt zu reisen.

Hier ein paar Beispielrechnungen wer durch diese Maßnahmen gewinnt.

*Entspricht dem aktuellen Grundbetrag des Bürgergelds für einen Erwachsenen plus 200€ Wohngeldpauschale.

**Entspricht dem durchschnittlichen Beitrag der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung pro Versicherten

By |2024-10-29T07:05:54+01:00August 26th, 2023|BLOG, TEASER|2 Comments

RENT INCOME GRANT

Rent Income Grant

Rent Income Grant RIG ist eine noch zu gründende Organisation, die das Ziel hat, Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu den natürlichen Ressourcen zu ermöglichen, indem ihnen ein aus Bodenpacht finanziertes Grundeinkommen ausgezahlt wird. Gleichzeitig sollen wirkungsvoller Naturschutz, höhere landwirtschaftliche Erträge, soziale Gerechtigkeit, Transparenz und community building gewährleistet werden.


Wegen sinkender Verzinsung von Geldguthaben besonders in den wirtschaftlich starken Staaten suchen Vermögensverwalter nach Möglichkeiten, ihren Anlegern weiterhin einen möglichst hohen Vermögensgewinn zu erwirtschaften. Fündig werden sie bei Immobilien. Während aber in den Metropolen die Grundstückspreise in astronomische Höhen gestiegen sind, was den Ankauf weiterer Immobilien unattraktiv macht, herrscht bei den Agrarflächen der weniger entwickelten Länder Goldgräberstimmung. Investoren sichern sich dort durch Kauf oder Pacht die Nutzungsrechte an Boden. Dieser wird dann genutzt um zum Beispiel Cash-Crops wie Mais, Soja, Zuckerrohr oder Ölpalmen anzubauen. Durch die Monokulturen kommt es zu einem Rückgang der Artenvielfalt und die Bodenfruchtbarkeit sinkt.


Die lokale Bevölkerung hat bei diesem Spiel meist das Nachsehen, da sie weder über das nötige Fachwissen, noch über ausreichend Geld verfügt um sich unabhängige Berater leisten zu können, die ihre Interessen vertreten. Die Folge dieser Entwicklung ist, das gerade in den Gebieten mit den fruchtbarsten Böden der strukturelle Hunger am größten ist. Oft werden Menschen von dem Land vertrieben, welches sie bisher ernährte, oder sie fristen mit Saisonarbeit ein karges Leben.


In zahlreichen Studien wurde bereits belegt, dass kleinteilige Landwirtschaft auf Basis von Mischkulturen ertragreicher, widerstandsfähiger, kostengünstiger und ressourcenschonender ist als industrielle Landwirtschaft. Unterm Strich wird sich aus der so organisierten Landwirtschaft für den einzelnen und für die Gesellschaft ein höherer Wert ergeben, als es aus der industriell geführten, naturzerstörenden Landwirtschaft möglich ist, da man deren negative Folgen in die Rechnung einbeziehen muss. Doch es fehlt meist an Geld, um sich einen sicheren Zugang zu Land zu verschaffen und um sich nötige Ausrüstung und Infrastruktur leisten zu können. Hier setzt RIG an.


Strategie
Die Organisation erwirbt langfristige Boden-Nutzungsrechte. Dieser Boden wird Kommunen mit der Auflage zur Verfügung gestellt, eine nachhaltigen Nutzung zu gewährleisten. Die Kommunen versteigern die Nutzungsrechte in Form eines Pachtvertrages meistbietend, bevorzugt an Gemeindemitglieder. In dem Pachtvertrag wird die nachhaltige Nutzung des Bodens festgeschrieben. Indikatoren der nachhaltigen
Nutzung sind unter anderem Bodenfruchtbarkeit (Humusanteil des Bodens), keine oder nur geringe Ausbringung von Schadstoffen. Die Gemeindemitglieder erhalten zu Beginn des Projektes einmalig einen festen Betrag. Nachfolgend werden die Einnahmen aus Verpachtung regelmäßig zu gleichen Teilen an alle Gemeindemitglieder zurück verteilt.Von den persönlichen Einnahmen des RIG werden öffentliche Leistungen der Kommunen in Form von Gebühren bezahlt, sofern dies sinnvoll ist. Über die erforderlichen Leistungen der Kommunen können alle Gemeindemitglieder mit entscheiden.

Wirkung
Durch das RIG erhalten alle Gemeindemitglieder die Möglichkeit, sich einen durchschnittlichen Anteil des Gemeindebodens zu pachten und zu bewirtschaften. So wird allen arbeitsfähigen Menschen der Kommune die Möglichkeit zur Selbstversorgung gegeben und Überschüsse können verkauft werden. Durch die gemeinsam beschlossenen Gebühren für die Leistungen der Kommune, kann diese Erwerbseinkommen für Gemeindemitglieder schaffen. Gleichzeitig kommt die Kommune ihren Aufgaben nach, also etwa die Bereitstellung von Infrastruktur und Unterstützung hilfsbedürftiger Gemeindemitglieder.


Leistung der RIG-Organisation
Die Organisation sichert die langfristigen Nutzungsrechte an Boden und gibt diese an die Kommunen weiter. Dies geschieht indem Boden günstig gekauft oder langfristig gepachtet wird. Die RIG-Organisation tritt hier in Konkurrenz zu Investoren, dadurch, dass sie deren Angebot für die Bodennutzungsrechte gegebenenfalls überbietet. Daher strebt die RIG-Organisation an, dass generell öffentliche und transparente Bieterverfahren für die Vergabe von Landnutzungsrechten durchgeführt werden.

Zur Umsetzung sind vor allem juristische Kenntnisse des Landes nötig, in dem die Maßnahmen des RIG stattfinden. Diese Kenntnisse werden von der Organisation bereitgestellt, indem lokale Experten engagiert werden, welche von Experten der Organisation unterstützt werden. Gegebenenfalls kann die RIG-Organisation Kommunen bei dem Aufbau einer nachhaltigen (Land-)Wirtschaft unterstützen, indem Fachwissen und günstige Kredite vermittelt werden.


Finanzierung und Transparenz
Die Organisation finanziert ihre Aufgaben hauptsächlich aus Spenden (Geld und Boden). Außerdem besteht die Möglichkeit Risikokapital zu investieren. Ein Rendite-Versprechen an die Anleger gibt es aber ausdrücklich nicht. Der größte Teil der Einnahmen wird für den Erwerb der Boden-Nutzungsrechte verwendet. Die Geldgeber können erwarten, dass in den RIG- Kommunen Menschenrechte und Naturschutz oberste Priorität haben. Damit diese Ziele erreicht werden, sind alle Gemeindemitglieder einer RIG-Kommune aufgerufen, auf die Einhaltung zu achten

Organisationsform
Idealerweise wird das RIG als Gemeinschaftsprojekt verschiedener Organisationen umgesetzt. Da mit dem RIG Armut bekämpft, sowie Menschenrechte und Naturschutz gewährleistet werden sollen, könnte die Beteiligung an dem Projekt für Organisationen interessant sein, welche in diesen Bereichen tätig sind. Alle Einnahmen und Ausgaben sollten öffentlich einsehbar sein, sofern dies mit dem Datenschutz vereinbar.

By |2023-08-26T20:16:20+02:00Mai 19th, 2023|BLOG, TEASER|0 Comments

Zukunftmusik. Bericht aus 2050. Energie und Wasser

Zukunftmusik. Bericht aus 2050. Energie und Wasser

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“

Mark Twain

Trotz des Zitats von Mark Twain wird in den Berichten aus dem Jahr 2050 erzählt, wie verschiedene Bereiche des Alltags in knapp drei Jahrzehnten aussehen könnten, wenn die vier Einsichten umgesetzt werden.

Früher hat man meistens nach Lösungen gesucht, den bestehenden Energiebedarf durch sogenannte klimafreundliche Techniken zu ersetzen. Doch wurde zunehmend klarer, dass das weltweit nicht in kurzer Zeit gelingen würde. Zumindest nicht ohne dass damit große Problem an anderer Stelle auftreten. Etwa durch die Zerstörung intakter Ökosysteme für den Anbau von Ölpalmen auf riesigen Plantagen. Das führte unter anderem zu einem schnelleren Artensterben und auch zu einem schnelleren Anstieg von klimaschädlichen Gasen, weil die Regenwälder als Kohlenstoffsenken verloren gingen.

Durch die Entkopplung der reinen Existenzsicherung von Erwerbsarbeit, konnte man sich auf das konzentrieren, was für ein anständiges Leben aller Mensch jetzt und in Zukunft tatsächlich notwendig ist. Man musste nicht mehr „groß Denken“ und „mehr Tun“, sondern man konnte vieles lassen.

Mit der Umsetzung der vier Einsichten wurde durch eine rasche Reduzierung der Emissionsrechte der menschliche Ausstoß klimaschädlicher Gase schnell auf ein akzeptables Maß reduziert. Das machte fossile Kohlenstoffe sehr teuer. Auf die Existenzsicherung hatte der dieser Preis aber keine Auswirkung, da die Höhe der Grundeinkommens automatisch angepasst wird.

Viel Energie konnte eingespart werden, weil immer mehr Menschen nur wenig beheizten oder gekühlten Wohnraum beanspruchten. Auch die Veränderungen in den Bereichen Landwirtschaft und Transport sparten viel Energie. Ganze Industriezweige verschwanden fast gänzlich, wie etwa die Produktion von Müll in Form von Verpackungen und kurzlebigen Konsumgütern. Das war durch die hohen Rohstoff- und Energiepreise nicht mehr wirtschaftlich.

Produktion von energieintensiven Gütern findet nur noch dort statt, wo weitgehend saubere Energie in ausreichender Menge verfügbar ist. Da weniger konsumiert wird, ist das aber auch ausreichend.

Die Einführung der vier Einsichten geschah aber nicht aus freien Stücken. Es waren dazu einige Krisen notwendig. Etwa mehrtägige Stromausfälle (Blackouts) in stark industrialisierten Gebieten machten vielen Menschen klar, dass es besser ist, sich nicht gänzlich auf High-Tec Lösungen zu verlassen, sondern auch noch ein Low-Tec Back-up zu haben.

Es wird fast kein Steuergeld in den Bereich Energieerzeugung und Verteilung gesteckt. Das wird alles privat finanziert. Durch die Liquidtätsumlage sind die Zinsen dauerhaft niedrig, dadurch konnten viele Techniken zur Energieversorgung realisiert werden, die früher nicht wettbewerbsfähig waren, da der Zinsanteil in den Gesamtkosten zu hoch war.

Da Energie und Dünger knapp und teuer ist, werden Fäkalien als wertvoller Rohstoff gesehen, den man möglichst unverdünnt verwenden möchte. Daher werden Urin, Kot und Grauwasser getrennt behandelt. Kot wird meist in Biogasanlagen und Blockheizkraftwerken zu Gas, Strom, Wärme und Bodenverbesserern verarbeitet. Urin wird, nach dem er eine Weile gelagert wurde, verdünnt als Dünger auf die Felder gebracht. Grauwasser durchläuft Absetzbecken und Bodenfilter, bevor es in Gewässer eingeleitet wird. Für die Reinigung gewerblicher Abwässer sind die Unternehmen selber zuständig. Diese müssen strenge Auflagen einhalten, weshalb das Brauchwasser häufig den Betrieb nicht verlässt, sondern nach dem Aufbereiten wieder verwendet wird.

In vielen Altbau-Wohnungen sind Toiletten auch heute noch nicht so komfortabel wie zu der Zeit als Wasserspültoiletten Standard waren. Aber das ist nichts im Vergleich dazu wie es während der Blackouts war. Als Fäkalien tagelang in den Toiletten vor sich hingammelten und Abwässer Straßen fluteten, weil die Pumpen nicht arbeiteten, die das Wasser förderten, das zum Transport der Fäkalien notwendig war.

Die Fäkalien werden heute von Unternehmen kostenlos abholt. Auch gibt es viele kostenlose öffentliche Toiletten. Diese sind in einem sehr guten Zustand, da die Betreiber mit den Fäkalien Geld verdienen und sie bekommen mehr davon, je besser der Service ist.

Durch den neuen Umgang mit Abwässern, bzw. deren Vermeidung und weil es keine Massentierhaltung mehr gibt, ist normalerweise Grundwasser überall trinkbar und viele Haushalte auf dem Land haben eigene Brunnen. Sollte der Grundwasserspiegel jedoch über die jahreszeitlichen Schwankungen hinaus sinken, müssen Auflagen eingehalten werden.

By |2024-01-05T01:25:40+01:00März 22nd, 2023|BLOG, TEASER|0 Comments