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Zukunftsmusik. Bericht aus 2050.   Wohnen

Zukunftsmusik. Bericht aus 2050. Wohnen

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“

Mark Twain

Trotz des Zitats von Mark Twain wird in den Berichten aus dem Jahr 2050 erzählt, wie verschiedene Bereiche des Alltags in knapp drei Jahrzehnten aussehen könnten, wenn die vier Einsichten umgesetzt werden.

Am Anfang zogen viele Menschen von der Stadt aufs Land, weil sie sich dort mit dem Grundeinkommen mehr Wohnraum leisten konnten und nicht auf einen Vollzeitjob angewiesen waren, den es nur in den Stadt gab.

Durch die Bodenwertsteuer wurde Leerstand teuer, so dass die Eigentümer nicht oder wenig genutzten Wohnraum vermieteten um die Kosten auf die Mieter umzulegen.

Weil so das Angebot an Wohnungen stieg, sanken die Kaufpreise und Mieten für Immobilien auch in den Metropolen wieder, ohne das es nötig war neue Häuser zu bauen, oder neue Baugebiete auszuweisen. Damit gab es auch weniger Ressourcenverbrauch und Flächenversiegelung.

Für viele Eigentümer wurde Vermieten weniger attraktiv, so dass sie ihre Immobilien verkauften. Oft an die bisherigen Mieter.

Heute verfügt die große Mehrheit über selbstgenutztes Wohneigentum.Oft wird ganz oder teilweise auf Mietkaufbasis verkauft. Dann ist keine Beteiligung einer Bank nötig. Mietkauf wird dann oft vom Verkäufer akzeptiert, wenn er keine direkte Verwendung für das Geld hat. So spart er bei der Liquiditätsumlage und der Käufer die Bankmarge.

Die Immobilie dient dann als Sicherheit. Das Grundeinkommen wird ebenfalls als Sicherheit angesehen, soweit Einkommen und Abtrag in einem „gesunden“ Verhältnis stehen. Falls doch ein Kredit für den Kauf einer Immobilie nötig sein sollte ist das auch kein großes Problem, da durch die Liquiditätsumlage die Zinsen dauerhaft niedrig sind.

Da sich geringer Ressourcenverbrauch finanziell lohnt, besteht eine große Nachfrage nach kleinen Wohnungen. Deshalb wurden viele Immobilien entsprechend umgebaut. Wer es noch minimalistischer mag wohnt in einem Ujo, oder verzichtet zeitweise ganz auf einen festen Wohnsitz und reist durch die Welt.

By |2023-03-03T14:24:32+01:00März 3rd, 2023|BLOG, TEASER|0 Comments

Zukunftsmusik. Bericht aus 2050. Arbeit

Zukunftsmusik. Bericht aus 2050. Arbeit

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“

Mark Twain

Trotz des Zitats von Mark Twain wird in den Berichten aus dem Jahr 2050 erzählt, wie verschiedene Bereiche des Alltags in knapp drei Jahrzehnten aussehen könnten, wenn die vier Einsichten umgesetzt werden.

 

Die Befürchtungen, dass mit dem Grundeinkommen kaum noch jemand arbeiten würde, waren unnötig. Fast alle die arbeiten können, tun das auch, weil fast alle mehr Wünsche haben, als mit dem Grundeinkommen bezahlbar sind. Allerdings nur noch wenige so wie früher. Feste Arbeitszeiten und Bezahlung nach Stunden sind selten geworden.


Da Arbeit nicht mehr mit Steuern und Abgaben belastet ist, gibt es keine Schwarzarbeit mehr. Es wird auch nicht mehr zwischen selbstständig und angestellt unterschieden. Abhängig beschäftigt hat heute eine andere Bedeutung als früher. Man versteht darunter, dass jemand auf Erwerbsarbeit angewiesen ist, weil man ein höheres Einkommen braucht, z.B. weil man schnell seine Eigentumswohnung abbezahlen will.


Jeder Mensch kann frei die Bedingungen, unter denen er arbeiten will, aushandeln. Mit dem Begriff „Mobbing“ kann heute kaum noch jemand etwas anfangen. Wenn man sich mit seinem Arbeitsplatz nicht wohlfühlt, ist die Hemmschwelle gering, sich etwas anderes zu suchen.

Es gibt eine große Auswahl an Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Wer in der Lage ist, im Zweifelsfall nur von dem Grundeinkommen zu leben, braucht noch nicht einmal eine alternative Erwerbsquelle zu suchen, bevor er einen Job aufgibt.


Deshalb ist Druck auf die Belegschaft kein wirkungsvolles Instrument mehr um Leute zu guter Arbeit zu motivieren (falls es das jemals war). Stattdessen wird versucht, die Mitarbeiter zu ermuntern, dieselben Ziele für das Unternehmen zu verfolgen wie die Eigentümer. Der einfachste Weg dazu ist, die Mitarbeiter ebenfalls zu Eigentümern des Unternehmens zu machen.


Dadurch sind alle Mitarbeiter Unternehmer, und sie besprechen untereinander wie die Arbeit gemacht werden soll und wie die Gewinne verteilt werden. Transparenz in der
Buchhaltung sorgt dafür, dass die Erwartungen an die Höhe des eigenen Einkommens nicht überzogen sind.

Dass Gewinne nur an Eigentümer ausgeschüttet werden und die Mitarbeiter weniger bekommen, wie das früher oft vorkam, gibt es nicht mehr, weil die Mitarbeiter das Unternehmen verlassen würden.


Natürlich ist nicht jeder Mensch (Mit-)Eigentümer eines Unternehmens. Viele leisten nur dann Erwerbsarbeit, wenn sich eine gute Gelegenheit ergibt. Entscheidend ist dabei nicht nur die Bezahlung, sondern auch, dass man sich mit dem Auftraggeber versteht. Ein schwieriger Arbeitgeber hat Probleme, jemanden zu finden, der Arbeit für ihn erledigt, selbst wenn er bereit ist, gut zu bezahlen.

Die notwendigen Arbeiten, die von der Mehrheit aber als unangenehm empfunden werden, gehören zu den höchstbezahlten Tätigkeiten. Dazu gehören unter anderem Aufgaben in der Pflege, als Erntehelfer und manche Handwerkstätigkeiten.


Die enormen Einkommen, wie sie früher u.a. Vermögensverwalter bei Banken, Fonds und Aktiensegelschaften bekommen haben, gibt es nicht mehr, weil der gesamte Finanzsektor sehr stark an Bedeutung verloren hat.


Im Durchschnitt arbeiten alle deutlich weniger als früher für Geld. Am meisten arbeiten die Menschen zwischen 30 und 50, um wie bereits erwähnt, Wohneigentum abzubezahlen. Ab 50 fangen viele an, weniger und leichter zu arbeiten.

Natürlich gibt es auch Leute, die sehr viel arbeiten, weil ihnen die Arbeit Spaß macht. Der Dachdecker aus dem früher gern genannten Beispiel, der mit 65 noch auf dem Dach arbeitet, tut das dann nur noch, weil er es will, nicht weil er muss.

By |2023-02-13T12:09:35+01:00Januar 21st, 2023|BLOG, TEASER|0 Comments

Zukunftsmusik. Bericht aus 2050. Alters- und Krankheitsvorsorge

Old man on a bench

Zukunftsmusik. Bericht aus 2050. Alters- und Krankheitsvorsorge

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“

Mark Twain

Trotz des Zitats von Mark Twain wird in den Berichten aus dem Jahr 2050 erzählt, wie verschiedene Bereiche des Alltags in knapp drei Jahrzehnten aussehen könnten, wenn die vier Einsichten umgesetzt werden.

 

Man kann weder eine gesetzliche, noch eine kapitalgedeckte Rentenversicherung abschließen. Es gibt auch kein Renteneintrittsalter mehr. Wer bereit ist, notfalls mit Grundbedürfnissen auszukommen und dafür gegebenenfalls auch seinen Lebensstil ändern würde, braucht sich nicht um eine Altersvorsorge zu kümmern. Man kann aufhören zu arbeiten und wieder anfangen wann man will. Denn in dem Fall reicht das Grundeinkommen, das ohnehin jeder Mensch immer bezieht.


Einen höheren Lebensstandard abzusichern ist Privatsache. Man muss sich also selbst darum kümmern. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Da die meisten ohnehin deutlich weniger arbeiten als es früher üblich war und man meistens auch nur dann Erwerbsarbeit leistet, wenn sich eine gute Gelegenheit ergibt, fürchten die wenigsten den Gedanken, solange zu arbeiten wie man kann. Diese Leute schließen dann nur eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung ab.


Eine weitere einfache Form der Altersvorsorge ist es, von Ersparnissen zu leben. Das heißt diese aufzubrauchen, denn Zinsen gibt es praktisch auf kein Bankguthaben mehr.
Kurzfristig verliehenes Geld ist sogar negativ verzinst. Daher ist es üblich, sich langfristig verliehenes Geld in Raten zurück zahlen zu lassen.

Es ist auch möglich, eine private Rentenversicherung abzuschließen. Die Gebühren dafür sind um so günstiger, je weiter der vereinbarte Auszahlungstermin über dem durchschnittlichen Höchstalter liegt. Bis dahin ist man bereit, Erwerbsarbeit zu leisten und/oder die Ersparnisse sollten solange reichen. Diese Versicherung ist, wie bereits erwähnt, nicht Kapital gedeckt, sondern funktioniert wie alle Versicherungen, dass heißt viele Versicherte zahlen für relativ wenige Leistungsbezieher.


Da die große Mehrheit über Wohneigentum verfügt, entspannt das die finanzielle Lage im Alter zusätzlich. Eltern verkaufen oft ihre große Wohnung, wenn die Kinder ausgezogen sind und kaufen sich eine kleinere Wohnung. Diese Geschäfte werden meist auf Mietkaufbasis ohne einen Bankkredit, direkt zwischen Käufer und Verkäufer gemacht. Wobei die Wohnung als Sicherheit dient.


Krankheits- und Pflegekosten werden durch die Gesundheitsversicherung abgedeckt, die obligatorisch mit dem Grundeinkommen von allen in gleicher Höhe bezahlt wird. Wenn man möchte, kann man sich auch zusätzlich privat gegen Krankheit versichern.


Um die Kosten der Gesundheitsversicherung niedrig zu halten, bekommt man 2-3 Monatsbeiträge pro Jahr zurück, wenn man alle empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen gemacht hat, aber ansonsten keine Leistungen der Versicherung in Anspruch genommen hat.

By |2023-12-21T12:46:09+01:00Januar 21st, 2023|BLOG, TEASER|0 Comments

Zukunftsmusik. Bericht aus 2050. Transport und Verkehr

Zukunftsmusik. Bericht aus 2050. Transport und Verkehr

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“

Mark Twain

Trotz des Zitats von Mark Twain wird in den Berichten aus dem Jahr 2050 erzählt, wie verschiedene Bereiche des Alltags in knapp drei Jahrzehnten aussehen könnten, wenn die vier Einsichten umgesetzt werden.

Es gibt viel weniger Kraftfahrzeuge auf den Straßen. Zum einen weil kaum noch jemand ein eigenes Auto besitzt. Diese sind nicht verboten, aber da durch das Grundeinkommen niemand mehr ein Auto zur Existenzsicherung braucht, auf der anderen Seite das Autofahren noch viel teurer geworden als es ohnehin schon war, verzichteten immer mehr Menschen auf ein Auto und arbeiten nun weniger.

Kostspieliger wurde das Autofahren, weil es keine Subventionierung des Individualverkehrs mehr gibt und weil aufgrund des konsequenten Schutzes unserer Lebensgrundlage, knappe natürliche Ressourcen zunächst deutlich teurer wurden. Später sanken die Preise wieder, weil kein steigender Bedarf nach diesen knappen Ressourcen mehr vorhanden war. Aus dem gleichen Grund werden kaum noch Rohstoffe aus der Erde geholt, weil die riesigen Mengen, die in den Zeiten des ständigen Wirtschaftswachstums gefördert wurden, nun ausreichen um den Bedarf der Menschheit zu decken.

Es gibt auch viel weniger Warentransport als früher. Durch den teuren Transport wird nur noch Ware über lange Strecken transportiert, die nur schwer vor Ort produziert werden kann. Da weniger konsumiert wird, muss ebenfalls deutlich weniger Ware befördert werden. Man findet in Europa also z.B. so gut wie keine Äpfel aus Neuseeland mehr. Es werden auch keine Nordseekrabben mehr zum pullen nach Marokko und zurück gefahren, dass alles ist nun unwirtschaftlich.

Da immer mehr Leute kein eigenes Auto mehr hatten, wollten sie auch nicht mehr die Nachteile die sich durch den Straßenverkehr ergeben ohne weiteres hinnehmen. Alle Verkehrsteilnehmer sind nun gleichberechtigt. Es gibt eigentlich keine Geschwindigkeitsbegrenzung, aber wer theoretisch schneller sein kann, als ein Mensch laufen kann, muss sich mit seiner Geschwindigkeit den langsameren Verkehrsteilnehmern anpassen, ansonsten drohen im Falle eines Unfalls sehr unangenehme Konsequenzen.

Es gibt kein Menschenrecht schnell zu sein. Es gibt aber ein Menschenrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Diese wurden früher durch Straßenverkehr beeinträchtigt. Beeinträchtigt wurde ebenfalls die Menschenwürde, da die langsameren Verkehrsteilnehmer an den (Straßen-) Rand gedrängt wurden. Früher wurden diese Rechtsverletzungen von der Justiz zum Teil billigend in Kauf genommen, da die Menschen zur Existenzsicherung auf eine expandierende Wirtschaft und die damit verbunden Jobs angewiesen waren. Das änderte sich mit der Umsetzung der vier Einsichten. Damit änderte sich auch die Rechtsprechung. Es geht weniger darum Fehler zu bestrafen, denn Fehler machen alle, man kann sie nicht verhindern. Sondern es ging dann darum, dass die Fehler keinen großen Schaden anrichteten. Die Frage bei einer Verhandlung ist also nun, was wäre passiert, wenn alle Unfallbeteiligten etwa gleich klein, gleich leicht und gleich langsam gewesen wären? Wenn zwei Fußgänger zusammenstoßen, weil einer der beiden nicht aufgepasst hat, kommt fast nie ein Beteiligter zu Schaden. Anders sieht es natürlich aus wenn ein Fußgänger und ein Auto zusammenstoßen. Der Fußgänger mag den Unfall verursacht haben, aber es wäre fast kein Schaden entstanden, wenn der Autofahrer Schritttempo gefahren wäre. Diese Praxis der stärkeren Gefährdungshaftung führt zu deutlich höheren Beiträgen für die Haftpflichtversicherungen. Was Autofahren noch unattraktiver macht.

Größere Fahrzeuge, die die meiste Zeit ungenutzt rumstehen, wie das bei Autos früher der Fall war, gibt es fast nicht mehr. Um die hohen Kosten zu amortisieren sind alle Kraftfahrzeuge die schneller als 30 km/h fahren können quasi im Dauereinsatz, wie das früher hauptsächlich bei sehr großen Fahrzeugen wie LKW‘s und Bussen der Fall war. Zudem sind diese Fahrzeuge weitgehend automatisiert, um menschliches Versagen möglichst auszuschließen.

Transport insgesamt findet nun vielfältiger statt. Straßen werden sehr viel weniger gebraucht. Ein wichtige Rolle beim Warentransport im Umkreis von etwa 100 Km spielen Ujos. Häufig werden Ortschaften über eine Seilbahn oder Monorail versorgt die Ujos transportieren können, was wenig Ressourcen erfordert. Autobahnen haben meist nur noch ein oder zwei Fahrstreifen, der Rest wird anders genutzt, z.B. für Windräder. Auch in kleinen Orten sind nun wieder Geschäfte, Kneipen, Handwerker, auch deshalb wird weniger Transport benötigt. Die Leute die auf dem Land leben und aus medizinischen Gründen häufig in eine Stadt müssen, werden von der Gesundheitsversicherung unterstützt, die dem Grundeinkommen finanziert wird. Wodurch jeder Mensch im Krankheits- und Pflegefall abgesichert ist.

Es gibt nun kaum noch Todesfälle im Straßenverkehr und auch die Anzahl der schweren Verletzungen ist stark zurück gegangen. Eltern lassen ihre Kinder unbesorgt auf der Straße spielen. Es gibt kaum noch Verkehrslärm, Luftverschmutzung und Mikroplastik durch Reifenabrieb …. Gereist wird trotzdem noch viel, aber das ist ein eigenes Thema.

By |2023-02-28T01:43:08+01:00Januar 9th, 2023|BLOG, TEASER|2 Comments

Zukunftsmusik. Bericht aus 2050. Ujo

Zukunftsmusik. Bericht aus 2050. Ujo

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“

Mark Twain

Trotz des Zitats von Mark Twain wird in den Berichten aus dem Jahr 2050 erzählt, wie verschiedene Bereiche des Alltags in knapp drei Jahrzehnten aussehen könnten, wenn die vier Einsichten umgesetzt werden.

 

Der Ujo (Esperanto für Container) sind beinahe so etwas wie ein Symbol für den Systemwechsel geworden. Vom Prinzip entsprechen sie den alten Frachtcontainern, nur viel kleiner. Die alten Frachtcontainer gibt es auch noch, und sie sind mit dem Ujo kompatibel. Drei Standard-Ujos passen in einen 6m Container.

In Ujos werden Waren transportiert, Menschen wohnen darin und reisen damit. Die Maße sind standardisiert. Das Patent ist frei nutzbar (wie alle anderen Patente auch). Sie sind zerlegbar, und mehrere Ujos können auf unterschiedlichste Weise zusammengebaut werden.


Es hat sich eine Infrastruktur für die Ujos gebildet. Dazu gehört die Produktion der Grundelemente und des Zubehörs, der Transport und die Stellplätze.


Ujos werden als eine Art „Panic-room“ gegen extreme Temperaturen genutzt. Als früher Energie plötzlich sehr viel teurer wurde, konnten sich viele Menschen nicht die energetische Sanierung ihres Hauses oder Wohnung leisten. Selbst wenn man es sich leisten konnte, fehlte es oft an Material und an Handwerkern. Statt dessen stellte man sich ein oder mehrere Ujos in die Wohnung. Was als Provisorium begann, haben viele Leute beibehalten. So werden ungedämmte Häuser bewohnt, und wenn die Temperaturen zu hoch oder zu niedrig werden, zieht man sich in das Ujo zurück. Zur Freude der Denkmalschützer wurden manche schöne Altbauten, oft über einen langen Zeitraum mit alten Techniken renoviert.


Herzstück eines solchen Wohn-Ujo ist ein Kühlschrank. Dieser dient als Wärmepumpe (was er ja auch ist). Wenn es zu heiß ist, kühlt der Kühlschrank den gesamten Ujo Innenraum auf eine erträgliche Temperatur. Wenn es zu kalt ist, wird der Kühlschrank umgedreht, dass der Motor den Ujo wärmt. Der Rest der Wohnung wird dann kaum noch geheizt und kann als großer Kühlschrank genutzt w
erden.


Da sich ein ressourcenschonender Lebensstil auch finanziell lohnt, gibt es viele Menschen, die ausschließlich in Ujos wohnen. In fast allen Orten gibt es Stellplätze für die Ujos. Oft in alten Gewerbegebieten. Besonders in Städten stehen sie übereinander, als eine Art vertikale Tiny-House Siedlung. Dort gibt es oft Gemeinschaftsräume, wie Küche, Wohnzimmer, Waschräume, Toiletten.Wollen Menschen gemeinsam wohnen, montieren sie ihre Ujos zusammen. Und wenn sie sich trennen, werden die Ujos wieder demontiert.


Man kann in einem Ujo von einen Punkt zum anderen Reisen, ohne es verlassen zu müssen. Man wird abgeholt und zum Zielort gebracht, dabei wechselt man vielleicht mehrmals das Transportmittel. Etwa mit einem Spezial-Pedelec zur Bahn
und dann wieder mit einem Pedelec ans Ziel. Auch mit Schiffen und Seilbahnen werden sie transportiert. In selten Fällen sogar mit einem Zeppelin.


Das Grundeinkommen reicht aus um ein Ujo zu finanzieren. Man beginnt mit einem Wohneigentum im XS-Format. Später können noch weitere Ujos hinzugefügt werden. So kommt man nach und nach zu mehr Wohneigentum, ohne dass man sich dafür hoch verschulden muss. Diese Art zu wohnen hat viele Vorteile: Im Vordergrund stehen: geringer Platzbedarf und sparsamer Ressourcenverbrauch sowohl bei der Herstellung als auch beim Bewohnen. Hohe Flexibilität was Standort und innnere Gestaltung betrifft, aber Kompatibilität mit anderen Wohneinheiten. So
wird das menschliche Bedürfnis nach Individualität gleichzeitig mit dem nach Gemeinschaft befriedigt.

By |2024-04-11T01:03:36+02:00Januar 9th, 2023|BLOG, TEASER|0 Comments

Zukunftmusik. Bericht aus 2050. Artenvielfalt und Landwirtschaft

Schmetterling

Zukunftsmusik. Bericht aus 2050. Artenvielfalt und Landwirtschaft

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“

Mark Twain

Trotz des Zitats von Mark Twain wird in den Berichten aus dem Jahr 2050 erzählt, wie verschiedene Bereiche des Alltags in knapp drei Jahrzehnten aussehen könnten, wenn die vier Einsichten umgesetzt werden.

Die wichtigste Maßnahme zum Schutz unsere Lebensgrundlagen, war es die Privilegien zu beseitigen, die vor allem Reiche reicher gemacht haben. Dadurch gab es keinen Zwang zum Wirtschaftswachstum mehr. Tatsächlich ist die Weltwirtschaftsleistung seit Einführung der Reformen geschrumpft, ohne das es dadurch zu Krisen gekommen wäre.

Der Schutz der Artenvielfalt (Biodiversität) ist ein wichtiges Ziel der Gesellschaft. Da wir das komplizierte Geflecht der Ökologie nur ansatzweise verstehen, tun wir nun alles dafür, dass keine weitere Art durch uns Menschen ausstirbt. Wir wissen halt oft nicht genau wofür sie gut ist.

Nun gibt es viel mehr Schutzgebiete auf der Erde, die wir Menschen nicht, oder nur sehr eingeschränkt nutzen dürfen. Darin können sich Arten regenerieren. außerhalb dieser Schutzgebiete können diese Arten meist schon genutzt werden, also zum Beispiel durch Fischfang. Dringt aber ein Boot unberechtigt in ein Schutzgebiet ein, droht unter Umständen die Konfiszierung des Bootes. Große Fangboote und riesige Schleppnetze dürfen schon lange nicht mehr produziert werden, daher gibt es sie mittlerweile nicht mehr.

Die Schutzgebiete sind mit ebenfalls geschützten Korridoren miteinander verbunden, damit es nicht zu einem genetischen Aussterben von Arten kommt.

In landwirtschaftlichen Gebieten gibt es zu diesem Zweck wieder viel mehr Hecken, als es vor der Umsetzung der Reformen der Fall war.

Riesige Felder die mit riesigen Maschinen bearbeitet wurden unter hohem Einsatz von Giften, wie Pestizide und Herbizide, dienten nur dem Zweck, hohe Erträge mit möglichst wenig Arbeitsaufwand zu produzieren. Diese Erträge wurden aber hauptsächlich dafür genutzt um den Bedarf der vermögenden Minderheit zu befriedigen, etwa durch Futtermittel für die Fleischproduktion oder sogenannte Biokraftstoffe. Nun ist die Verwendung von Chemie in der Landwirtschaft viel stärker reglementiert als das früher der Fall war, deshalb gibt fast keine industrielle Landwirtschaft mehr

Der größere Teil der Menschheit wurde aber schon immer mit kleinteiliger Landwirtschaft ernährt. Das ist jetzt noch mehr der Fall als früher. Denn Lebensmittel sind teuer. Indem man sich mit einem Garten teilweise selbst versorgt, kann man Geld sparen. Auch ohne Erwerbsarbeit hat man so mehr von dem Grundeinkommen für andere Sachen übrig. Überschüsse kann man immer mit Gewinn verkaufen, egal wie niedrig der aktuelle Marktpreis für ein Produkt gerade ist. Sehr viele Menschen leben so und dadurch hat sich eine zuverlässige Versorgung mit Grundnahrungsmittel für alle entwickelt, die mit minimalen Ressourcenverbrauch auskommt.

In dem die Bestandteile des Gartens nach Möglichkeit mehrere Aufgaben erfüllen (Permakultur), wird auch ohne die Verwendung von Giften der Arbeitsaufwand zur Schädlingsbekämpfung minimiert. Das hat ebenfalls dazu geführt, dass sich Arten wieder ausbreiten können.

By |2023-02-14T01:53:38+01:00Dezember 31st, 2022|BLOG, TEASER|0 Comments

Umsetzung der Reformen

By |2022-12-30T15:02:01+01:00Januar 18th, 2022|BLOG, TEASER|0 Comments

Marktwirtschaft statt Kapitalismus

Marktwirtschaft statt Kapitalismus

Markt Stand GewürzeEs gibt keine einheitliche Definition für den Kapitalismus. Manche verstehen darunter eine freie Marktwirtschaft. Man kann darunter aber auch eine Herrschaftsform verstehen, in der die Interessen der Kapitalisten oberste Priorität haben, denen sich im Zweifelsfall auch die Menschenrechte und der Schutz unserer Lebensgrundlagen unterzuordnen haben. „Kapital“ ist gewinnbringendes Vermögen und ein Kapitalist ist ein Kapitaleigentümer, unabhängig von der Größe des Eigentums.

Wir sollte uns alle von der Einstellung verabschieden, dass nahezu risiko- und leistungslos Vermögensgewinne etwas Selbstverständliches sind. Wer sein Geld anlegt gibt fast immer den Auftrag „Macht mehr daraus“, auch ohne, dass das ausgesprochen werden muss. Entsprechend handeln unsere Vermögensverwalter bei Banken, Fonds, AG ́s usw. und tun was sie können, um die Ausgaben zu senken und die Gewinne zu steigern. Soziale und ökologische Fragen spielen für sie eine untergeordnete Rolle, es ist nicht ihr Job sich darum zu kümmern. So geben viele Anleger unwissend ihre eigene Ausbeutung und Naturzerstörung in Auftrag. Es spricht nichts dagegen einen Gewinn machen zu wollen, aber dem möglichen Gewinn einer Geldanlage sollte immer ein entsprechendes Risiko gegenüberstehen. Dementsprechend sollte es nicht die Aufgabe der Vermögensverwalter sein, einen Gewinn für die Anleger zu erwirtschaften, sondern nur deren Vermögen gewissenhaft zu verwalten und über die möglichen Risiken einer Anlage informieren.

Unter einer fairen Marktwirtschaft kann man einen Markt verstehen, der frei ist von Privilegien. Man könnte dem Markt ziemlich freie Hand lassen, solange ordnungspolitisch sichergestellt wird, dass unsere Lebensgrundlagen nicht übernutzt werden und dass Anbieter und Nachfrager sich auf Augenhöhe begegnen, wenn Sie die Konditionen für eine Leistung aushandeln, also niemand erpressbar ist. Das ist im aktuellen Wirtschaftssystem nicht der Fall. Ein Arbeitnehmer muss häufig manche Kröte schlucken, aus Mangel an alternativen Einkommensquellen. Würde jeder arbeitsfähige Mensch leicht so viel attraktive Arbeit finden wie er will (echte Vollbeschäftigung), wären viele Probleme leichter zu lösen. Zum Beispiel könnte man einfacher hohe ökologische Standards einführen, da das Argument „Das kostet Arbeitsplätze“ kaum noch ziehen würde. Wahrscheinlich sind nahezu risiko- und leistungslose Vermögenseinkünfte (ökonomische Renten) die Ursache für unfreiwillige Arbeitslosigkeit. Ökonomische Renten verursachen eine selbstverstärkende Vermögensverteilung. Je mehr Kapital jemand besitzt, umso höher sind seine Einnahmen. Ein ständig größer werdender Teil der Kaufkraft konzentriert sich so dort, wo der Konsumbedarf bereits auf einem sehr hohen Niveau gedeckt ist. Auf der anderen Seite müssen viele ihren Konsumbedarf einschränken um die ökonomischen Renten (z.B. Mieteinnahmen) anderer finanzieren zu können. Werden die ökonomischen Renten mit geeigneten Mitteln verhindert oder abgeschöpft und sozialisiert, würden Angebot und Nachfrage zusammenfinden und sich eine echte Vollbeschäftigung einstellen. Sollte das nicht funktionieren, könnte man mit einem Grundeinkommen, welches u.a. mit einer Liquidiätsumlage finanziert wird, die Grundbedürfnisse aller Menschen decken und so die Erpressbarkeit von Arbeitnehmern und der öffentlichen Hand durch ein mangelhaftes Angebot an Erwerbsarbeit abmildern.

Wenn jeder Mensch leicht Alternativen zu einer ungeliebten Erwerbstätigkeit findet, werden die Unternehmen am erfolgreichsten sein, die eine Belegschaft haben, die gerne zusammenarbeitet, weil man sich schätzt, vertraut und ein gemeinsames Ziel hat.

Die geringen Marktanteile ethischer Produkte scheinen darauf hinzudeuten, dass sich die Mehrheit damit überfordert fühlt, bei jedem Einkauf und jeder Geldanlage die Frage zu stellen, ob das ethisch vertretbar ist. Daher sollte ordnungspolitisch sichergestellt werden, dass alle Angebote am Markt „Fair“ und „Bio“ sind.

Ökonomische Renten, wie Mieten, Zinsen, Dividenden etc, führen zu sozialen Problemen und der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Dazu ein Beispiel. Aufgrund der niedrigen Verzinsung von Geldguthaben suchen Anleger und ihre Vermögensverwalter nach anderen Renditeobjekten. Gefragt sind besonders Immobilien in Gegenden mit einer guten Infrastruktur, z.B. Großstädte. Dort steigen aufgrund der erhöhten Käufernachfrage die Immobilienpreise und damit auch die Mieten. Das geht besonders zu Lasten derjenigen, die sich die höheren Mieten nicht leisten können, aber aufgrund fehlender Erwerbsmöglichkeiten nicht auf das Land ziehen können, wo die Mieten billiger sind. Dass belastet die Sozialkassen, etwa durch Mietzuschüsse. Und es belastet die knappen natürlichen Ressourcen, weil man versucht das Problem mit Wohnungsneubau in den Griff zu bekommen. Was allerdings nicht gelingt, denn der Mietpreisindex ist in Deutschland kontinuierlich gestiegen, obwohl die pro Kopf Wohnfläche in den letzten 30 Jahren um etwa ein Drittel angewachsen ist.

Eine faire Marktwirtschaft statt Kapitalismus könnte man erreichen, in dem man die vier Einsichten beachtet.

By |2022-12-30T15:08:38+01:00Januar 13th, 2022|BLOG, TEASER|0 Comments

KEINE EXTRAWURST


Keine Extrawurst

„Jemand eine Extrawurst braten“
Redensart, die bedeutet das jemand bevorzugt behandelt wird.

 

Aufgrund wettbewerbsverzerrender Vorrechte kommt es zu einer ständig zunehmenden Vermögenkonzentration bei einer Minderheit, zu Lasten aller anderen Markteilnehmer. Um die Verluste auszugleichen, sind diese gezwungen ihre Einnahmen zu steigern (Wirtschaftswachstum = Ökologische Probleme), ansonsten drohen Wohlstandverluste (Austerität = Soziale Probleme) und Überschuldung.

Mit der Beseitigung dieser Privilegien, wird selbst bei einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung eine gleichmäßigere Wohlstandsverteilung möglich, bei konsequentem Schutz unserer Lebensgrundlagen.

Nachfolgend vier Einsichten, um problematische Vorrechte zu beseitigen und was daraus folgt:

 

By |2022-09-26T13:22:37+02:00August 5th, 2021|STARTSEITE|0 Comments